Neue Digital-Uni darf auch kommunizieren
Nach dem ersten Schock über die Kritik-Flut am ministeriellen Gesetzesentwurf für die neue Linzer Digital-Uni melden sich die konzeptionellen Betreiber zu Wort. Sie sagen, was sie wollen und nicht wollen: nein zu IT-Nerds, nein zu Fachidiotentum, ja zur Teamarbeit, ja zur Praxis. Sie hoffen auf Studenten und Absolventen, die Firmen gründen, und in den Unternehmen Führungspositionen übernehmen, weil sie sich durch einen Gesamtüberblick über die digitalen und technischen Entwicklungen auszeichnen.
Damit unterscheidet sich die neue Uni doch wesentlich von den Bestehenden. Die elfköpfige Konzeptgruppe lehnt konsequenterweise auch eine Übersiedelung von Instituten der Kepleruniversität wie Informatik, Mechatronik oder Künstliche Intelligenz an die neue Digital-Uni ab. Das ist mutig. Man kann den Betreibern nur wünschen, dass ihr Konzept tatsächlich 150 Professoren und 6.000 Studenten anziehen wird.
Dazu wird es deutlich besserer Kommunikation bedürfen, als bisher geboten wurde. Es reicht einfach nicht, nur ein Konzeptpapier zu erstellen. Wer so ein großes Projekt mit so viel öffentlichem Geld betreibt, muss sich öffentlicher Kommunikation und fachlicher Kritik stellen. Hier besteht Nachholbedarf. Kommunikation sollte mit den neuen digitalen Möglichkeiten nicht so schwierig sein.