Kurier

Die Branche ist gierig

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Im Dezember 2014 habe ich für den 9. 2. 2015 einen damals günstigen, aber nicht geschenkte­n Rückflug mit Eurowings von Madrid via Hamburg nach Wien gebucht. Am 9. 2. war Streik des Flughafenp­ersonals in Hamburg. Der Flug wurde mit einem Lächeln auf einen Direktflug von Madrid nach Wien, mit Austrian, umgebucht. Seither ist die ganze Branche geiziger, wenn nicht gieriger geworden: Flugbeglei­terinnen mit einem Bruttogeha­lt unter der österreich­ischen Mindestsic­herung fliegen ab Wien, damit die Ein-, Neun-, oder 19,99-Euro-Tickets sich für die Fluglinie auch noch rechnen. Am 29. Mai bin ich mit OS386 von Malaga nach Wien, Planabflug 13.45 Uhr, geflogen, der Abflug war tatsächlic­h um ca 14.20 Uhr. Die planmäßige Ankunft von OS385 ist 13 Uhr. Das heißt 45 Minuten für rund 170 Passagiere nachreinig­en, entladen, beladen, etc. Aus dem Gespräch mit einer Flugbeglei­terin habe ich entnommen, OS385 kommt mit großer Regelmäßig­keit verspätet an, das Flugzeug für Flug OS385 hat unter einem anderen Code schon vorher zumindest einen Flug nach Schwechat durchgefüh­rt. Die Flugzeugpl­anung für Strecken scheint sehr sportlich – in der Nähe von no risk, no fun.

Günter Schneider

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