Kurier

Legale Migration erleichter­n, Schlepper bekämpfen

Amerika-Gipfel. Engere Zusammenar­beit zwischen Staaten wurde vereinbart

- VON SUSANNE BOBEK

Nach seiner Teilnahme am Amerika-Gipfel in Los Angeles flog der brasiliani­sche Staatschef Jair Bolsonaro nach Florida, um in Orlando ein Vizekonsul­at zu eröffnen. Bolsonaro, der mit dem zweiten Namen Messias heißt, ließ sich von der brasiliani­schen Community feiern. Höhepunkt war ein Motorradko­rso mit 340 Anhängern. Wahlen muss er im Oktober schlagen.

Beim Amerika-Gipfel hatte sich der Rechtspopu­list erstmals zu einem Gespräch mit US-Präsident Joe Biden getroffen. Unter anderem ging es um die Abholzung des Amazonas-Regenwalde­s. Ergebnis? Nicht bekannt.

Wie überhaupt dieser Gipfel wegen der Ausladung der autoritäre­n Staaten Kuba, Venezuela und Nicaragua unter keinem guten Stern stand. Immerhin einigte man sich auf eine allgeKarib­ik meine Erklärung zur Migration. „Die durch die CoronaPand­emie ausgelöste Wirtschaft­skrise und die politische­n Unruhen in autoritäre­n Ländern haben zu Rekordzahl­en bei der Migration geführt“, sagte US-Präsident Joe Biden. „Keine Nation sollte diese Verantwort­ung allein tragen“·

Die „Deklaratio­n von Los Angeles“ist eine Absichtser­klärung. Angesichts der großen Migrations­bewegungen zwischen Süd-, Mittelund Nordamerik­a sowie der wollen die Staaten künftig enger zusammenar­beiten. Mit dem Ziel, die Lebensbedi­ngungen in den Herkunftsl­ändern zu verbessern, legale Arbeitsmig­ration zu erleichter­n und den Kampf gegen Schlepperb­anden zu verstärken.

Zwar wollen viele Migranten in die USA, andere Länder haben aber eine ungleich größere Last zu tragen. Kolumbien hat 1,8 Millionen Venezolane­r aufgenomme­n, in Ecuador leben mittlerwei­le eine halbe Million Menschen. Insgesamt haben sechs Millionen Venezolane­r ihr Land verlassen. Und in Mexiko stellten allein im Vorjahr 131.448 Menschen einen Asylantrag. Die meisten kamen aus Haiti, gefolgt von Honduras. Die USA, Kanada und Mexiko kündigten Programme an, mit denen Saisonarbe­iter legal einreisen können.

Nur ein erster Schritt

Was aus den hehren Vorsätzen wird, muss sich nun zeigen. „Bei Gipfeltref­fen geht es letzten Endes hauptsächl­ich um Rhetorik. Um wirklich etwas für eine sicherere Migration, stärkere Gesundheit­ssysteme und mehr Wirtschaft­swachstum und Wohlstand zu erreichen, braucht es mehr als nur ein paar Tage der Begegnung“, schrieb Shannon O'Neil vom Council on Foreign Relations. „Der Erfolg hängt davon ab, was als nächstes kommt.“

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