Wirtschaft von innen
Die Explosion der Energiepreise setzt Haushalten und Unternehmen schwer zu. Noch viel dramatischer wären die Konsequenzen bei einem Stopp der russischen Gaslieferungen, von denen Österreich ganz besonders abhängig ist.
Die heimische Politik wirkt ziemlich ratlos. Nicht nur in der Regierung, in allen Parteien fehlt es an Energie-Experten. Gemeint sind nicht Beamte und die E-Control, die brav alle EU-Regulatorien und Aufsichtsformalismen kennen, sondern Leute aus der Praxis, die wissen, wie die Öl- und Gasmärkte international funktionieren und die großen Player kennen. Nach dieser Job-Description wurde ein Fachmann gesucht.
Offiziell ist das Klima-Ministerium unter der Grünen Leonore Gewessler für Energie zuständig, doch die Initiative kam aus dem Bundeskanzleramt. Der Experte soll als Regierungsberater fungieren und Bundeskanzler Karl Nehammer ebenso zur Seite stehen wie Finanzminister Magnus Brunner, beide ÖVP.
Die Regierung glaubt, im steirischen Univ. Prof. Karl Rose, 61, den richtigen Mann gefunden zu haben. Der fertige Vertragsentwurf liegt im Klima-Ministerium und soll demnächst unterschrieben werden. Regierung und Rose seien sich einig, hört man.
Der höchst umtriebige Professor für Strategisches Management an der KarlFranzens-Universität in Graz hat nicht nur eine HochschulKarriere, sondern etliche Jobs in der internationalen Öl- und Gaswirtschaft absolviert. Die