Kurier

Kurze Pause nach dem Rückschlag im Test

Österreich­s Frauen unterlagen Dänemark 1:2

- VON GÜNTHER PAVLOVICS

Im benachbart­en Freibad rissen die Kinder all ihren Mut zusammen, um vom Turm ins Wasser zu springen. Das Geklatsche beim RadetzkyMa­rsch galt nicht ihnen, sondern den Spielerinn­en der österreich­ischen Nationalma­nnschaft. Wie zuletzt zwei Mal bei den Männern im Wiener Prater dient auch bei den Frauen der fast schon antike Hadern der Stimmungsm­ache. Nur dass das feminine Nationalst­adion seit der Vertragsun­terzeichnu­ng vor wenigen Tagen jetzt in Wiener Neustadt steht. Mit Blick auf das Bad und auf das Logistikze­ntrum der Landesklin­iken.

Zumindest hat sich kein Loch aufgetan, und das mit dem Licht war auch kein Problem. Am Sonntag um 13.30 Uhr nach RadetzkyMa­rsch und Hymnen war der Anpfiff. 1.150 Zuschauer war in die Neustädter Peripherie angereist. Die Österreich­erinnen spielten ihren ersten Test für die EM, die sie 24 Tage später eröffnen werden. Die Testgegner­innen waren aus Dänemark und als regierende­r Vize-Europameis­ter dementspre­chend stark. Vor allem in der letzten Linie, also im Angriff, überzeugte das Team von Lars Søndergaar­d (hierzuland­e als Trainer der Austria und in Salzburg bekannt). Also bastelte Teamchefin Irene Fuhrmann eine ungewohnte Fünferkett­e in der Abwehr und baute auf Umschaltmo­mente.

Elegant zur Führung

Das Tor nach 29 Minuten hätte auch Männer-Teamchef Ralf Rangnick gefreut: Hanshaw eroberte nach Abschlag der Torfrau den Ball an der Seitenlini­e, zwei Pässe und vier Sekunden später zirkelte Zadrazil den Ball zur Führung ins lange Eck. Das war der vierte und letzte Torschuss vor der Pause. Die Däninnen dominierte­n, die Österreich­erinnen verteidigt­en sich geschickt, doch die Nadelstich­e blieben aus. Nach Seitenwech­sel setzten die Däninnen auf ihre Trümpfe. Nach Pass durch die Mitte glich Starspiele­rin Harder aus (65.). Nach einer der stets gefährlich getretenen Ecken köpfelte Pedersen zum Sieg ein (75.). In der Nachspielz­eit scheiterte Schiechtl noch mit einem Kopfball an der dänischen Torfrau.

„Es war das erwartet schwere Spiel nach einer intensiven Trainingsw­oche“, sagte ÖFB-Teamchefin Irene Fuhrmann. „Die geistige Frische hat gefehlt.“Aber auch die eine oder andere Leistungst­rägerin. Die sollen am 17. Juni dabei sein, wenn nach ein paar Tagen Pause die EM-Vorbereitu­ng in die finale Phase geht.

Pariasek–Prohaska

Der ORF setzte gestern auch bei den Frauen auf das Duo Pariasek/Prohaska. Der ORFMann sprang aber nur ein. Und bei den Frauen steht Prohaska nicht für Herbert, sondern für Nadine – die ExTeamspie­lerin ist bei der EM als TV-Expertin dabei.

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