Die vielen Farben des Wasserstoffs
Grüner Wasserstoff ist in Österreich noch selten, die Herstellung benötigt jede Menge Öko-Strom
Energie. Grüner Wasserstoff ist bei der Energiewende von enormer Bedeutung. Der Erdgas-Ersatz ist besonders bei industriellen Prozessen wertvoll. In der Metallverarbeitung werden etwa hohe Temperaturen benötigt, die nur beim Verbrennen von Wasserstoff erreicht werden. In der chemischen Industrie ist Wasserstoff ein wichtiger Rohstoff, um daraus etwa Ammoniak oder Methanol herzustellen. Die Chemikalien gelten als Ausgangsstoffe von Düngemitteln oder etwa Essigsäure. Zudem kann man etwa überschüssigen grünen Strom in Wasserstoff umwandeln und die Energie somit auch über einen längeren Zeitraum speichern.
Bisher wird Wasserstoff hauptsächlich aus Erdgas gewonnen. Das Methan (CH4) wird durch sogenannte Dampfreformierung in Wasserstoff und Kohlendioxid aufgespalten.
Von Grau bis Grün
Wird das CO2 dabei in die Atmosphäre entlassen, spricht man von grauem Wasserstoff. Wird das Kohlendioxid allerdings gespeichert oder industriell weiterverarbeitet, spricht man von blauem Wasserstoff.
Seltener ist türkiser Wasserstoff. Er entsteht bei der sogenannten Methanpyrolyse. Dabei wird Erdgas in Wasserstoff und festen Kohlenstoff gespalten, der einfacher gelagert oder weiterverarbeitet werden kann. Stammt die Energie für die
Methanpyrolyse aus erneuerbaren Energiequellen, ist türkiser Wasserstoff klimaneutral. Ebenfalls klimaneutral ist grüner Wasserstoff, der meist durch Elektrolyse mit Öko-Strom hergestellt wird. Laut Angaben aus dem Umweltministerium
sind Herstellung und Verbrauch von grünem Wasserstoff in Österreich allerdings noch verschwindend gering.
„Derzeit werden in Österreich rund 140.000 Tonnen Wasserstoff verbraucht, die beinahe zu 100 Prozent aus Gas erzeugt werden“, heißt es gegenüber dem KURIER. Man betont jedoch: „Bis 2030 soll in Österreich eine Elektrolysekapazität von einem Gigawatt zur Wasserstoffproduktion zur Verfügung stehen. Das entspricht einer Produktion von vier Terawattstunden grünem Wasserstoff im Jahr.“