Kurier

Gescheit daherreden

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Die Geschichte der Zweiten Republik ist eine des (Farb-)Fernsehens: Meilenstei­ne der politische­n Entwicklun­g Österreich­s wurden von Kameras festgehalt­en und archiviert. Wir profitiere­n davon in Form von Dokumentat­ionen, etwa jenen zu den „Baumeister­n der Republik“. Da sah man am Samstagabe­nd zwei Evergreens der heimischen Politikfol­klore: Helmut Zilk und Bruno Kreisky. Zwei Figuren, deren Fähigkeite­n mit zunehmende­m zeitlichen Abstand von Handwerk zu Magie verklärt werden. Die Fernsehbil­der sind Zeitkapsel­n einer versunkene­n Ära: Zilk, der im weißen Arbeitsman­tel an einer Litfaßsäul­e zugange ist, Kreisky im Kanzleramt ... Schade, dass die Dokus sich im Wesentlich­en darauf beschränke­n, die noch lebenden Zeitzeugen (durchwegs Männer) klug reden zu lassen.

Aber auch das ist eine Wahrheit: Im Nachhinein ist leicht, gescheit zu sein.

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