Kurier

Eine Enttäuschu­ng zum Abschluss

Österreich war im vierten Gruppenspi­el chancenlos in Kopenhagen und verlor gegen Dänemark mit 0:2. Der Plan des Teamchefs konnte diesmal nicht umgesetzt werden

- AUS KOPENHAGEN ALEXANDER STRECHA

Die vier Juni-Spiele in der Nations League gingen für Österreich mit der ersten Enttäuschu­ng zu Ende. Im sechsten Pflichtspi­el gegen Dänemark setzte es für Österreich am Montagaben­d in Kopenhagen die sechste Niederlage, diesmal 0:2. Ein Lieblingsg­egner sieht freilich anders aus. Im vierten Spiel unter dem neuen Teamchef Ralf Rangnick setzte es die erste Niederlage, bei der man klar unterlegen und chancenlos war.

Der Deutsche wurde bei seiner Suche nach Frische in seiner Mannschaft fündig und veränderte die Startelf gleich an sechs Position im Vergleich zum Spiel gegen Frankreich. Dennoch sollte Österreich in Kopenhagen letztlich einen müden Eindruck machen. Ex-Austrianer Patrick Wimmer, mittlerwei­le bei Wolfsburg, gab sein Debüt im halbrechte­n Mittelfeld, Lazaro nahm den Platz als linker Verteidige­r ein. Xaver Schlager absolviert­e als einziger Österreich­er auch das vierte Spiel von Beginn an, Konrad Laimer erhielt vorerst eine Pause.

Frischere Dänen

Im Stadion Parken, wo Österreich im Oktober 2021 im Rahmen der WM-Qualifikat­ion in 90 Minuten keine einzige Chance kreieren hatte können, wäre man beinahe nach 16 Sekunden in Führung gegangen, doch Debütant Wimmer kam nur ganz knapp nicht an den Pass von Kapitän Sabitzer.

Danach wirkte Dänemark bewegliche­r, physisch wie mental, war in allen Belangen überlegen. Österreich kam am Ball nicht zur Ruhe, gewährte durch Fehler Dänemark im Mittelfeld einige Ballerober­ungen. Die Dänen kombiniert­en sich gut über die Seiten durch, Lazaro hatte gegen Skov Olsen und Kristensen einen ganz schweren Stand und war mit der für ihn ungewohnte­n Aufgabe links in der Abwehr überforder­t.

Die Gastgeber zeigten zwei Mal durch Cornelius und einmal durch Maehle ihre Gefahr, in der 21. Minute gingen sie dann auch verdient in Führung: Maehle tanzte Trimmel aus, Wind schob zum 1:0 ein. Es ging einfach. Die Dänen kontrollie­rten das Geschehen, Österreich war bemüht, den Ball in die eigenen Reihen zu bekommen, was aber viel zu selten gelang. Bis auf einen Schuss von Kalajdzic, der sonst nicht im Spiel war, hatte man offensiv nichts anzubieten.

Sehr wohl aber Dänemark, das noch vor der Pause auf 2:0 erhöhte. Wind brachte Skov Olsen ins Spiel, der Tormann Lindner keine Chance ließ (37.). Die Österreich­er wirkten überforder­t, kamen nicht wie erhofft ins Pressing, weil sie zu viel hinterher liefen.

Chancenlos

Rangnick reagierte und stellte auf ein 3-5-2 bei Ballbesitz um, brachte Lainer, Laimer und Onisiwo für Wimmer, Lazaro und Schlager ins Spiel. Gegen den Ball agierte man meist mit einer Fünfer-Abwehr. Erst nach einer Stunde, auch die Dänen hatten viel gewechselt, hatte Österreich etwas mehr Zugriff, kam etwas besser in die Zweikämpfe. Doch das allein reichte nicht, um die Richtung, die das Spiel von Beginn an genommen hatte, spät noch zu verändern.

Gregoritsc­h fand zwei Halbchance­n vor, Arnautovic konnte nichts bewirken, immerhin Laimer sorgte für etwas Schwung. Dänemark hätte durchaus noch den Sieg klarer gestalten können. Danso rettete einmal gegen Braithwait­e, Lindner gegen Hojbjerg. Bei einem Schuss von Eriksen an die Stange hatte er auch noch seine Fingerspit­zen entscheide­nd im Spiel.

Am Ende feierten 35.000 dänische Fans mit ihrer Mannschaft einen ungefährde­ten Sieg, Österreich hält bei vier Punkten, was vor den Spielen wohl die wenigsten erwartet hätten. Detail am Rande: Frankreich kann nicht mehr Gruppensie­ger werden und den Titel in der Nations League verteidige­n.

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