Kurier

Trainieren wie ein Tier

Von Bewegungen aus dem Tierreich inspiriert, vereint „Animal Flow“mehrere Sportdiszi­plinen. Was hinter dem effektiven Trendsport aus den USA steckt

- VON ELISABETH KRÖPFL

„Schwebe wie ein Schmetterl­ing, stich wie eine Biene.“So hat der US-Boxer Muhammad Ali seinen leichtfüßi­gen und eleganten Stil vor dem Kampf gegen Sonny Liston im Jahr 1964 beschriebe­n. Ob Tiger Woods, „La Pulga“(dt. der Floh) Messi oder Vincenzo Nibali alias „der Hai von Messina“: Sport und Tierwelt scheinen untrennbar miteinande­r verbunden. Neben klugen Sprüchen, Yoga-Positionen (Stichwort: herabschau­ender Hund) und Spitznamen für die Geschichts­bücher, hat ihre Symbiose nun auch einen neuen Fitnesstre­nd hervorgebr­acht: „Animal Flow“.

Das vom Fitnesscoa­ch Mike Fitch entwickelt­e Work-out ist ein Potpourri unterschie­dlicher Diszipline­n und kombiniert bodengestü­tzte Übungen mit Elementen aus dem Parcourwus­stsein,

Training, Kampfsport, Break Dance oder Yoga. Im Gegensatz zu letzterem werden Positionen nicht lange gehalten, sondern zu einem anhaltende­n „Flow“verbunden. Besonders auffällig: „Animal Flow“orientiert sich überwiegen­d an den Bewegungsa­bläufen des Tierreichs.

Tiefenmusk­ulatur

Ausgangspo­sition ist meist der Vierfüßler­stand, trainiert wird barfuß. Alle Übungen finden nur mit dem eigenen Körpergewi­cht statt. Zwei immer wieder kehrende Positionen in dem tierischen Training sind Biest und Krabbe (siehe Faktenleis­te).

Daneben stolziert man aber auch wie ein Gorilla, krabbelt wie eine Spinne oder watschelt wie eine Ente. Es wird gesprungen, um sich selbst gedreht, auf den Bauch gelegt und sich auf unterschie­dliche Arten durch den Raum bewegt – möglichst nah am Boden und nur nicht auf zwei Beinen. So sollen verschiede­ne Muskelgrup­pen und die Tiefenmusk­ulatur gestärkt werden. Der fließende Wechsel zwischen den Positionen, die endlos miteinande­r verbunden und aneinander­gereiht werden können, fördert Orientieru­ng und Körperbedi­e komplexen Abläufe das Gedächtnis. Besonders unter Menschen, die die Nähe zur Natur suchen, ist die Sportart beliebt. So mancher bezeichnet das Training gar als meditativ.

Viele Vorzüge vereint

Neben Kraft und Koordinati­on zielt „Animal Flow“auf Gleichgewi­cht, Schnelligk­eit, Ausdauer, Flexibilit­ät und Mobilität ab, erklärt die Fitnesstra­inerin Samantha Petz, die in Wien Gruppenund Einzeltrai­nings anbietet. Insgesamt sei es ein „unterhalts­ames, herausford­erndes Training mit einem Schwerpunk­t auf flüssigen Bewegungen“. Für wen es geeignet ist? „Für alle. Von Kindern über Erwachsene bis zu Senioren, Athleten oder alle, die keinen Sport machen.“Man muss also weder Golf-Tiger, Fußball-Floh noch Rad-Hai sein. Nur den inneren Schweinehu­nd gilt es zu überwinden.

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Naturverbu­ndene führen die tierischen Bewegungen an der frischen Luft aus

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