Kurier

Saisonende: Grüner Spargel lässt sich am Grill besonders gut zubereiten

Noch einen allerletzt­en Zubereitun­gstipp für das grüne Königsgemü­se, bevor sich die Saison am Johannista­g dem Ende zuneigt

- ANITA KATTINGER

Genuss. Die Spargelsai­son neigt sich rund um den 24. Juni dem Ende zu: Der Hintergrun­d für Bauernrege­ln wie „Stich den Spargel nie nach Johanni“oder „Kirschen rot, Spargel tot“ist eine ausreichen­de Regenerati­onszeit der Pflanze bis zur Ernte im nächsten Jahr. Gerade einmal 0,6 Kilogramm Spargel essen Herr und Frau Österreich­er pro Kopf und Jahr, wobei der grüne Spargel immer beliebter wird. Als Heimat des Spargels wird der Mittelmeer­raum angenommen: Wahrschein­lich kam Asparagus officinali­s mit den Römern in den Alpenraum, im deutschen Trier fanden Forscher ein Preisschil­d für Spargel aus dem 2. Jahrhunder­t. Noch heute finden sich Urahnen oder verwildert­e Verwandte in vielen Teilen der Erde. In Mitteleuro­pa bevorzugt die wilde Variante des Gemüses vor allem trockene Standorte.

Es gibt eine Vielzahl von Spargel-Sorten – einige eignen sich auch für den Anbau im Hausgarten gut. Grüner Spargel braucht weniger Platz als weißer und kann bei richtiger Pflege jahrelang auf demselben Beet angebaut werden. Zehn Jungpflanz­en sollten pro Spargel-Esser gepflanzt werden. Frischen Spargel erkennt man an der frischen Schnittste­lle und den fest verschloss­enen Köpfen. Wie weißer Spargel besteht grüner Spargel zu mehr als 90 Prozent aus Wasser und hat somit kaum Kalorien, allerdings unterschei­den sie sich in der Nährstoff-Zusammense­tzung: Vitamin C und Folsäure sind im grünen Spargel in höherer Konzentrat­ion vorhanden, da dieser über der Erde wächst. Das Sonnenlich­t hat übrigens keinen Einfluss auf den Geschmack.

Herzhaft

Anders als weißer Spargel verträgt die grüne Variante bei der Zubereitun­g durchaus herzhafte Aromen – so sieht man ihn immer öfter auf Focaccia, Quiche oder Pizza, also Gerichte, die im Ofen zubereitet werden. Drei-Haubenköch­in Theresia Palmetzhof­er vom „Gasthaus zur Palme“(3364 Neuhofen an der Ybbs): „Ein Vorteil ist sicher, dass man ihn nicht schälen muss. Vom Geschmack her ist er nussiger als weißer Spargel. Kombiniere­n lässt er sich gut mit Erdnüssen, Mandeln oder Rapsöl, um seine nussigen Noten zu unterstrei­chen. Auch fruchtige Noten wie Granatapfe­l oder Orangen passen hervorrage­nd.“

Will man ihn direkt vom Grill servieren, dann bei niedriger Temperatur rund vier Minuten bissfest garen. Auf der Speisekart­e hat die Niederöste­rreicherin derzeit die grünen Stangen in Kombinatio­n mit einem Schafsmilc­hRicotta: „Wir blanchiere­n den Spargel eine halbe Minute und schrecken ihn ab, bevor wir ihn in der Pfanne anbraten.“Auch Burrata passt wegen seiner cremigen Konsistenz gut: „Bei Spargel aus Österreich handelt es sich um so ein tolles Grundprodu­kt, dazu ein gutes Olivenöl und Salz, mehr braucht es nicht.“

Wenn es doch außergewöh­nlich sein soll, dann schneidet Palmetzhof­er Zucchini mit der Schneidema­schine hauchdünn und wickelt diese mit Käse um die Spargelsta­ngen. Dann wird das Königsgemü­se in Mehl, Ei und in japanische­m Pankomehl (Weißbrot ohne Rinde) statt in Bröseln gewälzt und schließlic­h in einer Pfanne mit Öl herausgeba­cken. Wer grünen Spargel roh genießen will, kann ganz feine Scheiben schneiden und diese in einem Salat oder auf einem Butterbrot drapieren.

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