US-Notenbank hob Leitzins auf 1,50 bis 1,75 Prozent an: Größter Zinssprung seit 1994
Mittwochabend stand die Erhöhung um 0,75 Prozentpunkte fest
Inflationsbekämpfung. In den USA wurde gestern Abend von der US-Notenbank Fed eine weitere Erhöhung der Leitzinsen verkündet. Das galt im Vorfeld als sicher – nur über das Ausmaß der Anhebung wurde spekuliert. Als sicher galt bis gestern Nachmittag, dass der Zinssatz um zumindest 0,5 Prozentpunkte angehoben wird.
Am Abend wurde eine Erhöhung um 0,75 Punkte auf 1,50 bis 1,75 Prozent angekündigt. Damit wagt die Notenbank in den Vereinigten Staaten den größten Zinssprung seit 1994.
Hintergrund ist die hohe Inflationsrate in den USA, die im Mai auf 8,6 Prozent kletterte – ein etwa 40-jähriger Höchststand. Die Inflation stieg vor allem aufgrund der starken Preisdynamik bei Energie und vielen Rohstoffen.
Die Fed hat heuer bereits zwei Zinsanhebungen um insgesamt 0,75 Prozentpunkte durchgeführt. Im Moment liegt der Leitzins in der Spanne von 0,75 bis 1,0 Prozent. Die Währungshüter haben ihre Wertpapierkäufe schon länger eingestellt. Auch was die aufgeblähte Bilanz angeht, hat die Notenbank begonnen, diese schrittweise zurückzuführen. Die Straffung der Geldpolitik hat in den Augen vieler aber zu spät begonnen.
Die Europäische Zentralbank EZB hat kürzlich angekündigt, im Juli erstmals seit dem Jahr 2011 die Zinsen anheben zu wollen. Konkret sollen die Leitzinsen im Euroraum um 25 Basispunkte steigen. Weitere Zinsschritte werden folgen.
Aktuell bleibt der Leitzins unverändert bei 0,0 Prozent.