Altbewährtes trifft frischen Wind in Reichenau
Festspiele Reichenau. Mit dem ersten Programm von Maria Happel begeben sich die traditionsreichen Theaterfestspiele an der Rax auf neue Wege
Die Festspiele Reichenau gehen in eine neue Ära: Mit einem Fest am 2. Juli (siehe Infokasten) werden am traditionsreichen Festspielort bewährte Stärken auf sanfte Neuerungen treffen. Den neuen Kurs setzt die neue künstlerische Leiterin: Kammerschauspielerin Maria Happel präsentiert diesen Sommer ihr erstes Programm. Und dieses ist überaus hochkarätig: Vier Eigenproduktionen im Theater und im Neuen Spielraum stehen im Zentrum des Programms, dazu gibt es Gespräche mit herausragenden Bühnenpersönlichkeiten, Angebote für Kinder und neue Services – wie den lange ersehnten Shuttlebus von Wien – für die Besucher.
Dieser kostet 19 Euro pro Person, fährt bei der Universität Wien los (um 13.00 Uhr bei Nachmittagsvorstellungen, um 17.00 Uhr für Abendvorstellungen) und bringt die Besucher nach der Vorstellung wieder zurück nach Wien. So können auch Besucher ohne Auto problemlos den Theaterproduktionen beiwohnen.
Neue Traditionen
Sie kenne die Tradition von Reichenau „sehr gut“, sagte Happel bei der Präsentation ihres ersten Programmes: „Ich habe hier nicht nur seit Jahrzehnten über 200 Mal gespielt und inszeniert, wir haben viele Sommer mit der Familie hier verbracht.“Die heurigen vier Produktionen
sind Anton Tschechows „Die Möwe“(ab 2. Juli),
Frank Wedekinds „Frühlings Erwachen“( Premiere: 3. Juli), Carl Zuckmayers „Des Teufels General“(Regie: Hermann Beil, u. a. mit Stefan Jürgens, Premiere: 8. Juli) und sowie „Ein ungleiches Paar“von Neil Simon (Regie: Peter Dehler, u. a. mit Petra Morzé und Fanny Stavjanik).
Auch an die ganz jungen Gäste richten sich die heurigen Festspiele: Mit Studierenden der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien präsentiert Happel im Schloss Reichenau
„Peter und der Wolf“von Sergej Prokowjew. Und für junge Besucher (bis 26 Jahre) gibt es 50 Prozent Ermäßigung auf die Ticketpreise. Auch für den neu gegründeten Verein der Freunde der Festspiele Reichenau, der seinen Mitgliedern ein Vorkaufsrecht sowie ausgewählte Rahmenprogramme bietet, gibt es eine eigene Jugendmitgliedschaft für unter 30-Jährige mit einem Jahresbeitrag von €20.
Reichenau–Freunde jeden Alters haben die Wahl zwischen verschiedenen Mitgliedschaften im Förderverein, die unter anderem durch regelmäßige Mitgliederinformationen die Theaterinteressierten in das Geschehen vor und hinter der Bühne einbinden.
Und Reichenau-Tickets werden nun auch online verkauft – der allgemeine Vorverkauf läuft bereits –, um dem Publikum den Weg nach Reichenau so leicht wie möglich zu machen.
In die Zukunft
Bis 6. August begeben sich die Festspiele damit nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause auf den Weg in eine neue Zukunft: „Man muss langsam den Kurs verändern“, sagt Publikumsliebling Maria Happel, die im Vorjahr mit der KURIER ROMY ausgezeichnet wurde. „Tradition ist für mich immer wichtig. Denn sie schließt Innovation ja nicht aus, sondern bewirkt diese geradezu. Theater ist in einer permanenten Entwicklung.“
Mehr als 33.200 Tickets werden heuer aufgelegt (42 bis 89 Euro) und sind u. a. auch im Theater Reichenau und bei den NÖKU-Vorverkaufsstellen zu haben.
Tickets und weitere Informationen unter