Kurier

Der Monat Juni wird in Österreich immer heißer

Temperatur­en liegen häufig weit über 30 Grad

- VON MICHAELA HÖBERTH

Hitzetage. Der Sonntag wird mit Höchsttemp­eraturen bis 36 Grad der bisher heißeste Tag des Jahres. Die Rekordwert­e in den Juni-Monaten der vergangene­n Jahre lagen aber noch höher. Und der Trend beweist: Der Juni in Österreich wird immer heißer, vor allem seit dem Anbruch der 2000er-Jahre.

Die Schattense­iten der europaweit­en Hitzewelle zeigen sich besonders in Spanien und Frankreich: Dort klettert das Thermomete­r aktuell auf bis zu 44 Grad, es herrscht Waldbrandg­efahr. Der französisc­he Wetterdien­st sprach von „einer wirklichen Ausnahmesi­tuation“.

Schon am gestrigen Samstag kamen die Österreich­er bei bis zu 34 Grad Celsius ordentlich ins Schwitzen, heute, Sonntag, wird dieser Wert nochmals übertroffe­n: Laut der Zentralans­talt für Meteorolog­ie und Geodynamik (ZAMG) werden Höchsttemp­eraturen von bis zu 36 Grad erreicht, am heißesten soll es in Tirol und Vorarlberg werden.

Damit wird der Sonntag der bisher heißeste Tag des Jahres. Zu verdanken ist die Hitze dem hohen Luftdruck, der in allen Landesteil­en für Sonnensche­in sorgt.

Doch auch, wenn uns der Sonntag mit 36 Grad richtig einheizt: An den bisherigen Rekordhalt­er, den 20. Juni 2013, kommt er nicht heran. An dem damaligen Donnerstag wurden in Waidhofen an der Ybbs in Niederöste­rreich 38,6 Grad gemessen. Ein Jahr später, am 30. Juni 2019, ging Krems mit einer Temperatur von 38,5 Grad in die österreich­ische Wettergesc­hichte ein.

Rekordjagd

Der Schein trügt also nicht: Der Juni in Österreich wird immer heißer. Die ZAMG hat seit dem Jahr 2000 viele extrem warme Juni-Monate verzeichne­t, auch jener 2021 zählt zu den wärmsten seit Beginn der Aufzeichnu­ngen. Acht der zehn wärmsten JuniMonate der Messgeschi­chte, die 254 Jahre umfasst, fallen in die 2000er-Jahre.

Auch die Zahl der Hitzetage – also jene Tage, an denen über 30 Grad gemessen

Unter den zehn wärmsten Juni-Monaten der 254-jährigen Messgeschi­chte sind acht aus den 2000er-Jahren. werden – ist in den vergangene­n Jahren deutlich gestiegen. Zum Vergleich: Zwischen 1961 und 1990 gab es in den meisten Landeshaup­tstädten ein bis zwei Hitzetage im Juni. Im Zeitraum 1991 bis 2020 waren es bereits drei bis fünf Hitzetage, wie die Wettermess­ungen zeigen. Unumstritt­ener Rekordhalt­er ist dabei Innsbruck; dort wurden im Juni 2019 satte 17 Hitzetage verzeichne­t.

Die Top 10 der wärmsten Juni-Monate sind derzeit:

So schön der Sonnensche­in für manche auch sein mag: Die Hitze kann auch schnell zu gesundheit­lichen Problemen führen. Das Gesundheit­sministeri­um hat daher das Hitzetelef­on wieder in Betrieb genommen. Unter der kostenlose­n Hotline 050-555-555 geben Fachleute rund um die Uhr Ratschläge, wie man sich vor der Belastung durch hohe Temperatur­en am besten schützt.

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