Kurier

Zwischen Überholspu­r und Sackgasse

Formel 1. Ein weiterer Rückschlag für Charles Leclerc im Kampf um die Weltmeiste­rschaft. Dennoch gehört auch der Monegasse zu den Gewinnern der bisherigen Saison

- VON FLORIAN PLAVEC

Begonnen hat das Formel-1Jahr für Charles Leclerc wie ein Traum. Nach zwei Siegen und einem zweiten Platz in den ersten drei Rennen sprach man in Maranello schon vom heiß ersehnten WM-Titel. Vor dem neunten Saisonrenn­en in Kanada (20.00 MESZ/live ORF1, Sky) sieht die Welt schon wieder anders aus. 34 Punkte liegt der Monegasse insbesonde­re nach zwei technisch bedingten Ausfällen hinter Weltmeiste­r Max Verstappen zurück. Das nächste Unheil: Nachdem im Ferrari des Monegassen am Freitag neue Komponente­n des Motors eingebaut worden waren, entschloss sich das Team zu einem weiteren Tausch von Teilen. Leclerc startet damit vom Ende des Feldes, aus der Pole heute ausgerechn­et Konkurrent Verstappen.

Zweifel hat Leclerc trotzdem nicht. Auf die Frage, wo er sich am Ende dieses Jahres sehe, antwortete der 24-Jährige der italienisc­hen Zeitung La Repubblica unmissvers­tändlich: „Als Weltmeiste­r, basta.“Obwohl Leclercs letzter Sieg bereits 70 Tage her ist, zählen er und Ferrari in der KURIER-Wertung doch zu den Gewinnern der bisherigen Saison 2022.

Ferrari/Leclerc

Denn erstmals seit Langem kann Ferrari 2022 wieder ernsthaft um den Titel mitkämpfen. Wie schnell Leclerc sein kann, bewies er mit sechs Polepositi­ons. Wenn der Ferrari wieder etwas standfeste­r wird, sind Siege eine Frage der Zeit.

Carlos Sainz Jr.

Der Sohn des zweifachen Rallye-Weltmeiste­rs galt als ganz großes Talent. Doch derzeit befindet er sich tief in der Krise. Im Qualifying-Duell mit seinem Teamkolleg­en Leclerc gab es regelmäßig Ohrfeigen – es stand zuletzt 0:8.

Max Verstappen

Schnell war der Weltmeiste­r immer schon. Nun fährt er auch mit Hirn. Der Niederländ­er vermeidet unnötige Fehler, sein Red-BullTeam ist beim Speed ganz vorne dabei. Teamkolleg­e Sergio Pérez erlebt ein Hoch und unterstütz­t Verstappen, wo auch immer er kann.

Mercedes/Hamilton

Als Mitfavorit waren die Silberpfei­le mit ihrem siebenfach­en Weltmeiste­r in die Saison gestartet. Derzeit ist der Brite ohne Titelchanc­e Sechster. Mit dem neuen Mercedes kommt Hamilton gar nicht zurecht, der Brite scheint am meisten unter dem Hoppeln der Autos zu leiden.

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