Kurier

Von Rockabilly-Star und Vince Taylor inspiriert

Ziggys Entstehung in Bowies Worten

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Konglomera­t. „Ich kniete mit Vince Taylor bei der Tottenham Court Road U-Bahnstatio­n in London am Gehsteig und wir sahen uns eine Weltkarte an, auf der eingezeich­net war, wo all die UFOS landen werden. Vince hatte sie dort ausgebreit­et und bestand darauf, sie mir zu zeigen. Ich dachte nur, was mache ich hier?“

Oft hat David Bowie in Interviews höchst amüsiert diese Story erzählt. Vince Taylor war nämlich eines der Vorbilder für seinen Ziggy-Stardust-Charakter.

„Taylor war ein Amerikaner, der wie Elvis sein wollte, hatte aber in den USA und auch in England keinen Erfolg, also ging er nach Frankreich“, erklärte Bowie weiter. „Eines Tages ging er dort in Jesus-Klamotten auf die Bühne und verkündete, dass er jetzt Christus sei. Ein ziemlich verrückter Typ! Er blieb mir aber immer im Gedächtnis als Beispiel dafür, was im Rock ’n’ Roll passieren kann. Ich bin nicht sicher, ob ich ihn als Idol sah, oder als etwas, was ich nicht werden wollte. Vermutlich war es ein bisschen von beidem.“

Den Vornamen Ziggy hatte Bowie von einem Schneider-Laden, den er beim Vorbeifahr­en in einem Zug gesehen hatte: „Ich mochte die Assoziatio­n mit Iggy Pop und dachte, bei dem Ganzen geht es auch um Kleidung, also passt das.“

Albern

Der Nachname kam von einem anderen von Bowies Favoriten: Von dem Rockabilly-Musiker Legendary Stardust Cowboy, der als Begründer des Psychobill­y-Genres gilt und wie Bowie großes Interesse an Raumfahrt und dem Weltraum hatte. „Er lieferte unberechen­bare Performanc­es, und mir gefiel die Verbindung von Ziggy mit Stardust, weil es so albern ist“, erzählte Bowie. „Ziggy war also ein Konglomera­t aus vielen Komponente­n.“

Zum 50. Geburtstag von Ziggy Stardust sind zwei Vinyl-Neuauflage­n des Albums erschienen. Eine, für die die Songs mit Half Speed neu gemastert wurden, eine andere als Picture Disc.

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