Press Play and Love again
Auch wenn Laura nicht auf der Suche nach einer Beziehung ist, als ihre Freundin sie deren Stiefbruder Harrison vorstellt, der im Plattenladen von Cooper arbeitet und in der Freizeit surfen geht, funkt es zwischen ihnen. Bis ein Unfall Harrison aus dem Leben reißt. Vier Jahre später übergibt Cooper Laura ein Mix-Tape, eine Kassette, auf der sie und Harrison Songs aufgenommen haben, die sie mit besonderen Momenten verbinden und die Laura an sich im Plattenladen abgegeben hatte.
Als Laura die Kassette abspielt, reist sie in die Vergangenheit in eben jenen Moment, als sie und Harrison den jeweiligen Song zum ersten Mal gehört haben, und findet sich nach dem Ende eines Liedes im Hier und Jetzt wieder. Als sie erkennt, dass dies keine Halluzination ist, versucht Laura, Harrison zu warnen, was geschieht. Doch sie muss erkennen, dass egal, wie sehr sie die Vergangenheit verändert, Harrisons Schicksal unausweichlich scheint und da sie die Kassette nicht zurückspulen kann, bleiben ihr nur wenige Versuche, ihre große Liebe noch zu retten.
Filmemacher Greg Björkman erzählt in „Press Play and Love Again“eine tragische Liebesgeschichte mit einem bezaubernden Twist. Das Ergebnis ist voller schöner Bilder und gelungener Einfälle.
Echte Fans sind vorbereitet. Oder decken sich vor Ort mit den wichtigsten Utensilien ein. Einfach nur sitzen und zuschauen geht zwar bei „The Rocky Horror Show“, es macht nur fast niemand. Der KURIER war vorab bei jener Produktion in Köln dabei, die von 12. bis 31. 7. ins Linzer Musiktheater kommt.
Wenn es im Stück regnet, werden die Wasserspritzpistolen gezückt, bei der Mordszene darf man sich gerne die Gummihandschuhe bis zum Ellbogen ziehen und wenn die Hochzeitsglocken läuten, schmeißt das Publikum Konfetti. Und wenn der Erzähler die Bühne betritt und den Rahmen für die Handlung geben möchte, geht es rund. In Köln konterte Schauspieler Sky du Mont die Zwischenrufe des
Publikums mit Charme und der einen oder anderen Frechheit. In Linz wird er ebenfalls als Erzähler mit dabei sein, gemeinsam mit Musiker und Moderator Klaus Eberhartinger.
Sex und Rock ’n’ Roll
Kurz zum Stück: Die Rocky Horror Show feierte 1973 im Royal Court Theatre in London Premiere. Und räumte schon damals mit gängigen Moralvorstellungen auf – und zwar mit ganz viel Sex, Trash und Rock ’n’ Roll. Texte und Musik stammen von Richard O’Brien, der auch ein Auge auf die aktuelle Inszenierung hatte.
Die beiden biederen Verlobten Brad und Janet landen wegen einer Autopanne in einem düsteren Schloss, das von skurrilen Kreaturen bewohnt wird. Schnell machen sie Bekanntschaft mit Riff Raff,
Magenta, Columbia, Rocky und natürlich mit Frank’n’furter, dem Hirn und Zentrum der frivolen Truppe. Was dann folgt, ist eine Ansammlung bekannter Songs (mitmachen jederzeit erlaubt), viel Glitzer, freizügige Kostüme, eine beeindruckende LiveBand und Musicaldarstellerinnen und -darsteller mit intensiver Bühnenpräsenz und starken Stimmen. Beim ersten Auftritt von Oliver Savile als Frank’n’furter rasteten die Kölner Damen in den letzten Reihen des Musical Domes komplett aus und bedachten das Muskelpaket in Strapsen und High Heels mit eindeutig zweideutigen Komplimenten. Man darf auf die Reaktionen in Linz gespannt sein.