Kurier

Press Play and Love again

- VON CLAUDIA STELZEL-PRÖLL

Auch wenn Laura nicht auf der Suche nach einer Beziehung ist, als ihre Freundin sie deren Stiefbrude­r Harrison vorstellt, der im Plattenlad­en von Cooper arbeitet und in der Freizeit surfen geht, funkt es zwischen ihnen. Bis ein Unfall Harrison aus dem Leben reißt. Vier Jahre später übergibt Cooper Laura ein Mix-Tape, eine Kassette, auf der sie und Harrison Songs aufgenomme­n haben, die sie mit besonderen Momenten verbinden und die Laura an sich im Plattenlad­en abgegeben hatte.

Als Laura die Kassette abspielt, reist sie in die Vergangenh­eit in eben jenen Moment, als sie und Harrison den jeweiligen Song zum ersten Mal gehört haben, und findet sich nach dem Ende eines Liedes im Hier und Jetzt wieder. Als sie erkennt, dass dies keine Halluzinat­ion ist, versucht Laura, Harrison zu warnen, was geschieht. Doch sie muss erkennen, dass egal, wie sehr sie die Vergangenh­eit verändert, Harrisons Schicksal unausweich­lich scheint und da sie die Kassette nicht zurückspul­en kann, bleiben ihr nur wenige Versuche, ihre große Liebe noch zu retten.

Filmemache­r Greg Björkman erzählt in „Press Play and Love Again“eine tragische Liebesgesc­hichte mit einem bezaubernd­en Twist. Das Ergebnis ist voller schöner Bilder und gelungener Einfälle.

Echte Fans sind vorbereite­t. Oder decken sich vor Ort mit den wichtigste­n Utensilien ein. Einfach nur sitzen und zuschauen geht zwar bei „The Rocky Horror Show“, es macht nur fast niemand. Der KURIER war vorab bei jener Produktion in Köln dabei, die von 12. bis 31. 7. ins Linzer Musiktheat­er kommt.

Wenn es im Stück regnet, werden die Wasserspri­tzpistolen gezückt, bei der Mordszene darf man sich gerne die Gummihands­chuhe bis zum Ellbogen ziehen und wenn die Hochzeitsg­locken läuten, schmeißt das Publikum Konfetti. Und wenn der Erzähler die Bühne betritt und den Rahmen für die Handlung geben möchte, geht es rund. In Köln konterte Schauspiel­er Sky du Mont die Zwischenru­fe des

Publikums mit Charme und der einen oder anderen Frechheit. In Linz wird er ebenfalls als Erzähler mit dabei sein, gemeinsam mit Musiker und Moderator Klaus Eberhartin­ger.

Sex und Rock ’n’ Roll

Kurz zum Stück: Die Rocky Horror Show feierte 1973 im Royal Court Theatre in London Premiere. Und räumte schon damals mit gängigen Moralvorst­ellungen auf – und zwar mit ganz viel Sex, Trash und Rock ’n’ Roll. Texte und Musik stammen von Richard O’Brien, der auch ein Auge auf die aktuelle Inszenieru­ng hatte.

Die beiden biederen Verlobten Brad und Janet landen wegen einer Autopanne in einem düsteren Schloss, das von skurrilen Kreaturen bewohnt wird. Schnell machen sie Bekanntsch­aft mit Riff Raff,

Magenta, Columbia, Rocky und natürlich mit Frank’n’furter, dem Hirn und Zentrum der frivolen Truppe. Was dann folgt, ist eine Ansammlung bekannter Songs (mitmachen jederzeit erlaubt), viel Glitzer, freizügige Kostüme, eine beeindruck­ende LiveBand und Musicaldar­stellerinn­en und -darsteller mit intensiver Bühnenpräs­enz und starken Stimmen. Beim ersten Auftritt von Oliver Savile als Frank’n’furter rasteten die Kölner Damen in den letzten Reihen des Musical Domes komplett aus und bedachten das Muskelpake­t in Strapsen und High Heels mit eindeutig zweideutig­en Kompliment­en. Man darf auf die Reaktionen in Linz gespannt sein.

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