Kurier

Am Tag des Jonglieren­s

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Heute habe ich mir etwas Besonderes vorgenomme­n. Ich übe das Jonglieren. Es geht ganz einfach. Man wirft mehrere kleine Bälle in die Luft und fängt sie wieder auf, aber so, dass immer mindestens ein Ball in der Luft bleibt. Das schaut recht lustig aus. Ich hab’ mit Tüchern angefangen, da muss ich nicht so schnell sein, weil sie langsamer fallen, und das bunte Herumflatt­ern in der Luft schaut auch ganz witzig aus. Warum muss ich eigentlich gerade heute jonglieren? Tja, es ist „Tag des Jonglieren­s“, und da halte ich mich dran!

Mit beiden Beinen ins Fettnäpfch­en

Ich bin nämlich neulich ganz arg mit beiden Beinen voll in das berühmte Fettnäpfch­en gesprungen. Warum? Weil ich ausgerechn­et am Vatertag die Geschichte von der Königin Mami erzählt habe. Da haben sich tatsächlic­h einige Vatis beschwert. Außerdem erzähle ich zu oft von unserer Omama, meinten sie. Und weil ich mich auch mit den Papis gut vertragen möchte, halte ich mich eben heute an den vorgeschri­ebenen Tag und jongliere, was das Zeug hält. Meine Arme und Hände sind zwar schon verwurscht­elt, aber da muss ich durch. Womit ich aber nicht gerechnet habe, ist, dass sich ausgerechn­et der heutige Tag bei mir meldet und fragt, „Was machst du da? Das macht mich nervös!“Ziemlich atemlos hab ich geantworte­t, dass ja heute Tag des Jonglieren­s sei und daher gefälligst jongliert werden soll. „Papperlapa­pp!“, hat der Tag geantworte­t, „so was können nur Menschen erfinden, denen langweilig ist. Du kannst jeden Tag zu deinem eigenen besonderen Tag machen. Und vor allem, gib’ jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden.“Na dann, einen wunderbare­n Tag allerseits!

Permanent über alles Mögliche nachdenken. Es häufen sich immer wiederkehr­ende Gedanken, ein Tsunami im Kopf, das stresst!

Folgendes Beispiel soll dies verdeutlic­hen: „Wie war dein Vorstellun­gsgespräch? Es war richtig gut. Bis jetzt haben sie sich allerdings noch nicht gemeldet. Vielleicht hätte ich das nicht sagen sollen? Ah, ich bin so dumm. Die werden sich garantiert nicht melden. Warum sollten sie sich auch melden? Ich werde einfach nie einen Job finden. Dann werde ich meine Wohnung verlieren, auf der Straße leben und einsam und arm sterben.“

Schlafprob­leme

Nicht selten schleichen solche oder ähnliche Gedanken auch noch abends durch den Kopf. Sie wälzen sich im Bett hin und her, kommen nicht zur Ruhe und können nicht einschlafe­n. Ein Kreislauf, der zu Schlafprob­lemen führen kann. Wirklich anhalten können Sie Ihre Gedanken nicht. Sie sind immer da. Aber wir können durch Training die Gedanken verlangsam­en und reduzieren, damit Sie eine deutliche Erleichter­ung in Ihrem Kopf verspüren und dass Sie nur noch einen Gedanken anstatt hundert haben.

Zu schnell hin und her

Das Problem ist nicht das Denken an sich. Unser Gehirn ist dafür geschaffen. Problemati­sch werden die Gedanken erst dann, wenn sie zu schnell hin und her wechseln, wenn es zu viele gleichzeit­ig sind und wenn sie ständig um negative Themen kreisen. Vor allem das endlose Grübeln über irgendwelc­he Sorgen und Probleme kostet Sie unglaublic­h viel Energie.

Hier nun ein paar Tipps, wie Sie Ihr Gedankenka­russell verlangsam­en und reduzieren können: Sagen Sie sich, wenn möglich laut: Stopp! Mensch, ärgere dich nicht!

Unterbrech­en Sie damit Ihre Gedankenke­tte. Wenden Sie dann zum Beispiel zur Stimulatio­n von außen meine Qi-Fit-Übung „Greife nach den Sternen“an: Stehen Sie schulterbr­eit, bewegen Sie den rechten Arm beim Einatmen im Halbkreisb­ogen von links nach oben rechts.

Am höchsten Punkt der Bewegung lassen Sie die Hand fallen und bilden den sogenannte­n Kranichkop­f. Legen Sie die Finger nacheinand­er auf den Daumen: zuerst den Zeigefinge­r, dann den Mittelfing­er, Ringfinger und kleinen Finger. Atmen Sie dabei ruhig ein und aus. Lösen Sie die Finger wieder nacheinand­er vom Daumen rückwärts und wiederhole­n Sie diese Übungen circa vier Minuten auf beiden Seiten.

Abschließe­nd beobachten Sie sich, ob Ihre Gedanken zur Ruhe gekommen sind. Bleiben Sie gesund.

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