Es geht um was: Ums Überleben
Mit 210 km/h war kürzlich ein 19-Jähriger aus Linz auf der Westautobahn unterwegs. Das Alter verrät: Das ist ein Frischling mit Probeführerschein. Wenn ich so was höre, bin ich immer ganz verdattert. Mal schnell die Geschwindigkeit übersehen? Kann passieren. Im Gefühl der totalen Unsterblichkeit mit dem Fuß am Gaspedal hängen geblieben? Ja eh. 80 km/h schneller als erlaubt, ist halt schon hart.
Die Frage ist: Wie und wodurch lernen diese Raser, die ja fahrtechnisch noch in den Windeln stecken, etwas dazu? Durch freundliche Gespräche sicher nicht.
Führerschein weg und in Nachschulungen kostbare Lebenszeit absitzen, ist ein Weg. Hoffentlich ein effektiver. Wer monatelang sein Baby auf dem Parkplatz stehen lassen und andere um Mitfahrgelegenheiten anbetteln muss, überlegt es sich vielleicht beim nächsten Mal, ob der Bleifuß wieder zum Einsatz kommt.
Es sind ganz oft Führerscheinneulinge, die schwere Unfälle verursachen, sich selbst und andere gefährden. Deswegen heißt es, Bewusstsein schärfen, denn es geht um was: Mindestens ums Überleben.
claudia.proell@kurier.at