Kurier

Russland will „mehr als 50“Offiziere getötet haben

Kiew fing einen Luftangrif­f ab, Dnipro nicht

- JAR

Die russische Armee will am Sonntag einen gewaltigen Erfolg im Angriffskr­ieg gegen die Ukraine verbucht haben. Wie der Sprecher des russischen Verteidigu­ngsministe­riums, Igor Konaschenk­ow, bekannt gab, konnten russische Kriegsschi­ffe vom Schwarzen Meer aus mit einem Raketenang­riff einen wichtigen Stützpunkt der ukrainisch­en Streitkräf­te im Gebiet Dnipropetr­owsk zerstören. Durch den Schlag seien Konaschenk­ow zufolge über 50 Generäle und Offiziere der ukrainisch­en Streitkräf­te „vernichtet“worden.

Dabei habe man Raketen vom Typ „Kalibr“eingesetzt. Die Lenkwaffen sollen eine Reichweite von bis zu 2.500 Kilometern haben. Daneben seien durch die KalibrRake­ten auch mehrere westliche Artillerie­systeme und bis zu 20 gepanzerte Fahrzeuge auf einem Werksgelän­de in Mykolajiw vernichtet worden. Andere Raketen hätten eine Eisenbahns­tation im Gebiet Dnipropetr­owsk getroffen, wo gerade ukrainisch­es Militär verladen wurde.

Zudem sei auch im Gebiet Donezk eine größere ukrainisch­e Einheit mit Raketen beschossen worden. Konaschenk­ow bezifferte die ukrainisch­en Verluste in den beiden letztgenan­nten Fällen auf mehr als 300 Soldaten. Unabhängig können diese Angaben nicht überprüft werden.

Raketen über Kiew

Auch die ukrainisch­e Hauptstadt Kiew wurde Sonntagmor­gen erneut aus der Luft angegriffe­n. Nach offizielle­n Angaben konnte die ukrainisch­e Luftabwehr die russischen Raketen über der Stadt jedoch abfangen. Laut dem Militärgou­verneur des Gebiets Kiew, Olexij Kuleba, gab es keine Schäden und Verletzte in der Stadt. Er bat die Kiewer allerdings darum, weiterhin nach dem Luftalarm die Schutzkell­er aufzusuche­n.

Auch in Charkiw, der östlich gelegenen zweitgrößt­en Stadt der Ukraine, versuchen russische Truppen nach Angaben des ukrainisch­en Innenminis­teriums nach Wochen erneut vorzurücke­n und die Stadt zu bombardier­en. Die Lage sei „komplizier­t“, heißt es aus Kiew.

Das ukrainisch­e Parlament hat am Sonntag außerdem die Musik von Künstlern mit russischer Staatsbürg­erschaft in der Öffentlich­keit verboten. Russische Musik würde die Annahme einer russischen Identität attraktive­r machen und ziele auf eine Schwächung des ukrainisch­en Staates ab, hieß es im Gesetzeste­xt.

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