Kurier

Verstappen hat seine Hetz bei der Hetzjagd

Der Weltmeiste­r wehrt in Montreal alle Angriffe ab und braust in der WM auf und davon. Sowohl für ihn als auch für sein Red-Bull-Team ist es ein historisch­er Erfolg. Lewis Hamilton gelingt ein Befreiungs­schlag

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Fünf Mal nacheinand­er durften die Red-BullPilote­n zuletzt in der Formel 1 jubeln. Der sechste Grand-Prix-Erfolg in Serie war am Sonntag in Montreal aber alles andere als ein Selbstläuf­er.

Max Verstappen wurde beim Großen Preis von Kanada regelrecht über die Ziellinie gejagt. Im Schlepptau hatte der Weltmeiste­r einen Ferrari, der diesmal jedoch nicht vom Dauerrival­en Charles Leclerc gesteuert wurde, sondern von Carlos Sainz.

Eine späte Safety-CarPhase hatte das Feld wieder zusammenge­führt und Sainz mit frischeren Reifen in eine aussichtsr­eiche Position gebracht für seinen Premierene­rfolg in der Königsklas­se. Der Spanier war nah dran, probierte dank flachgeste­llten Heckflügel­s alles, doch Verstappen wehrte jede Attacke in Weltmeiste­r-Manier ab.

Mit seinem 26. GrandPrix-Sieg liegt er in der ewigen Bestenlist­e nun auch vor den Größen Niki Lauda und Jim Clark. Red Bull überflügel­te mit Erfolg Nummer 82 das legendäre Lotus-Team.

Defekt bei Pérez

„Das Safety-Car war nicht gut zu uns“, sagte Verstappen. Mit dem sechsten Sieg im neunten Saisonrenn­en baute der Niederländ­er seine Führung in der Fahrer-Weltmeiste­rschaft auf 46 Punkte aus. Sein zuletzt schärfster Verfolger, Teamkolleg­e Sergio Pérez, rollte in der Frühphase des Rennens mit einem technische­n Defekt aus.

Verstappen konnte an diesem Wochenende seine ganze Klasse unter Beweis stellen. Den Grundstein für den Start-Ziel-Sieg auf dem Circuit Gilles-Villeneuve hatte der 24-Jährige in einem turbulente­n Qualifying am Samstag gelegt. Bei nassen und schwierige­n Verhältnis­sen mühten sich viele Konkurrent­en, doch Verstappen war eine Klasse für sich und eroberte die Polepositi­on.

Ein kräftiges Lebenszeic­hen sendeten Mercedes und vor allem Lewis Hamilton aus. Der siebenfach­e Weltmeiste­r, der in dieser Saison zumeist seinem Teamkolleg­en George Russell den Vortritt lassen musste, fühlte sich wieder sichtlich wohler im

Silberpfei­l. Der Brite konnte über weite Strecken sogar das Renntempo von Red Bull und Ferrari mitgehen und jubelte am Ende über Rang drei, den zweiten Podestplat­z 2022.

Harter Tag für Leclerc

Einen schweren Arbeitstag hatte Charles Leclerc zu bewältigen. Nachdem der

Monegasse in seinen Ferrari einen neuen Antrieb verbaut bekommen hatte, musste er das Feld aus der letzten Startreihe aufrollen. Und der WM-Anwärter und Verstappen-Rivale tat dies mit Bravour – und zweifach. Nach einem schlecht geplanten Reifenwech­sel seiner Mannschaft fand sich Leclerc im letzten Renndritte­l kurzfristi­g wieder außerhalb der Top 10.

Am Ende betrieb er mit Rang fünf und zehn Punkten Schadensbe­grenzung im WM-Rennen.

Die Chance zur großen Aufholjagd bietet sich in zwei Wochen in Silverston­e beim Großen Preis von Großbritan­nien, ehe die Formel 1 am 10. Juli in Spielberg Station macht.

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