Kurier

Nur bei der Euphorie bremst WM-Leader Verstappen

Formel 1. Der Niederländ­er sieht Ferrari schneller als sein Red-Bull-Team

- VON FLORIAN PLAVEC

Max Verstappen machte am Wochenende in Kanada, was Champions machen: Er holte sich die Polepositi­on, er fuhr zum Sieg. Doch ganz so einfach war es nicht. Sie seien im Rennen nicht die Schnellste­n gewesen, sagte der Titelverte­idiger und nunmehr klare WM-Spitzenrei­ter nach seinem ersten Sieg in Montréal. „Aber wir haben trotzdem gewonnen, das ist auch eine Qualität.“

Sieg Nummer sechs in dieser Saison im neunten Rennen war vor allem auch sein Verdienst. Runde für Runde in der Schlusspha­se hatte er Carlos Sainz Jr. im Ferrari mit einem Abstand von unter einer Sekunde im Rückspiege­l gehabt. Der Spanier kam aber trotz des schnellere­n Ferraris und der Überholhil­fe DRS einfach nicht an Verstappen vorbei.

Mit 49 Punkten Rückstand fehlen Ferrari-Star

Charles Leclerc fast schon zwei Siege auf Verstappen. Eine Garantie für einen Alleingang ist dies für den RedBull-Mann aber keinesfall­s. Vor einem Jahr hatte Verstappen zum gleichen Zeitpunkt der Saison 32 Punkte mehr auf dem Konto als Lewis Hamilton, nur zwei Rennen später lag er acht hinter dem Briten.

Ob Ferrari in den nächsten Rennen den Druck auf Red Bull erhöhen kann, bleibt abzuwarten. Das schnellste Auto im Feld haben die Italiener. Manko ist allerdings die Zuverlässi­gkeit. Immer wieder gibt es

Probleme mit dem Antrieb, zuletzt einen Doppelausf­all in Baku.

Ferrari-Teamchef Mattia Binotto ist trotz der jüngsten Rückschläg­e im Angriffsmo­dus: „Wir haben jetzt neue Motoren für die kommenden Rennen und haben vier Rennen bis zur Sommerpaus­e, in denen wir attackiere­n können.“In zwei Wochen wird in Silverston­e gefahren. Der Grand Prix von Großbritan­nien ist das erste von sieben Europa-Rennen in Serie bis Mitte September.

Zug fährt ab!

Keine Titelträum­e hat man mehr bei den Silberpfei­len. „Der Zug ist schon lange abgefahren“, sagte MercedesTe­amchef Toto Wolff. Ziel sei es aber, noch Rennen zu gewinnen. „Und ich glaube, das können wir schaffen.“Tatsächlic­h zeigten in Montreal beide Fahrer auf, Lewis Hamilton wurde Dritter vor George Russell. „Der 37-jährige Lewis Hamilton wirkte wie neu beflügelt auf der Strecke, auf der er 2007 den ersten von 103 Siegen errang“, schrieb die Daily Mail.

Gewarnt ist jedenfalls die Konkurrenz. „Mercedes hat massiv aufgeholt“, sagte Red Bulls Motorsport­berater Helmut Marko bei Sky. Und auch Charles Leclerc bestätigte nach seinem fünften Platz: „Die sahen stark aus, deutlich stärker als vorher. Wenn sie konstant auf dem Level sind, dann sind sie dabei im Kampf da vorne.“

Zumindest schien das Hoppel-Problem des Mercedes nicht mehr so extrem ausgeprägt zu sein wie zuletzt in Baku, als Hamilton nur unter Schmerzen aus dem Wagen aussteigen konnte. Vor einer verfrühten Euphorie warnt allerdings Teamchef Wolff: „Wir müssen happy sein. Aber wir müssen auch aufpassen. Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer.“

Max Verstappen Rennsieger und Weltmeiste­r

Traum erfüllt: Fitzpatric­k gewann die US Open

 ?? ?? Abgeräumt: Max Verstappen gewann den Grand Prix in Kanada und durfte wie üblich als Sieger den Ferrari-Prosecco schlürfen
Golf.
Abgeräumt: Max Verstappen gewann den Grand Prix in Kanada und durfte wie üblich als Sieger den Ferrari-Prosecco schlürfen Golf.

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