Kurier

Trapattoni bis Kempes: Echte Kapazunder in Österreich

Miroslav Klose ist nicht der erste Fußball-Hochkaräte­r in Österreich – wer schon für legendäre Erinnerung­en sorgte

- VON CHRISTOPH GEILER PETER GUTMAYER

Und dann sagte Miroslav Klose den Satz, der seine Nebenleute glückselig strahlen ließ. „Ich bin hier richtig“, betonte der 44-jährige Deutsche und an seiner Seite nickten Christoph Längle und Werner Grabherr zufrieden.

Denn mit Sicherheit hatten auch der Geschäftsf­ührer und der Sportchef des SCR Altach die Nebengeräu­sche vernommen, die die Verpflicht­ung des neuen Cheftraine­rs mit sich gebracht hat. Fast alle waren baff erstaunt, viele regelrecht begeistert, aber es gab natürlich auch jene Stimmen, die meinten: Was, um alles in der Welt, hat ein Weltmeiste­r im Ländle verloren?

Großes Medieninte­resse

„Das ist auf den ersten Blick ja auch abstrus“, gibt Geschäftsf­ührer Längle zu. „Die Flughöhe von Altach und Miroslav Klose ist doch komplett unterschie­dlich.“Das wird den Verantwort­lichen des Bundesliga­Elften gerade von Tag zu Tag mehr bewusst. Als die Altameiste­n

Legenden. Weltmeiste­r, Europameis­ter, ChampionsL­eague-Sieger – sie kamen, sahen, siegten aber nicht alle. Ein Überblick, welche Weltstars sich in der österreich­ischen Liga die Ehre gaben.

„Ich habe fertig!“Mit diesem Satz sorgte der damalige Bayern-Trainer Giovanni Trapattoni 1998 für Aufsehen. Fertig war er jedoch nur mit seiner berühmten Wutrede, aber noch lange nicht mit seiner Karriere. 2006 kam er für zwei Jahre nach Salzburg. Auf seiner Visitenkar­te stand schon damals: Sieger im Europacup der Landesmeis­ter, siebenfach­er italienisc­her Meister, deutscher Meister, Weltpokals­ieger – und das waren nur einige seiner Erfolge als Trainer. Der Gewinn der österreich­ischen Meistersch­aft 2006/ ’07 sollte der letzte Titel des heute 83-jährigen Italieners sein.

Ebenfalls als absoluter Weltstar nach Österreich kam Lothar Matthäus. Der feierte seine größten Erfolge als Spieler: Welt- und Europameis­ter, Weltfußbal­ler, siebenfach­er deutscher Meister, italienisc­her Meister. Seine Trainerlau­fbahn startete er 2001 bei Rapid. Nach Platz acht musste er aber nach nur einer Saison wieder gehen.

Aber auch auf dem Spielfeld konnten die Fans in Österreich über die Jahre einige Weltstars beobachten, wie sie hier ihre Karrieren ausklingen ließen. Der größte unter ihnen war Mario Kempes. Der Vienna gelang 1986 der Sensations­coup, sie holte den damals 32-jährigen argentinis­chen Weltmeiste­r von 1978. Später spielte er auch noch für St. Pölten und Krems.

Bei Rapid für Furore sorgten mit Dejan Savicevic und Antonin Panenka zwei wahre Größen des Sports. Savicevic führte die Hütteldorf­er 2000 auf Platz drei, 2001 auf Platz zwei, ehe der zweimalige Sieger der Champions League bzw. des Europacups der Landesmeis­ter seine aktive Karriere beendete. Panenka, der die Tschechosl­owakei mit seinem legendären Elfmeter zum EM-Titel 1976 schoss, gewann mit Rapid zwischen 1980 und 1985 zwei Meisterund drei Cuptitel. Später kickte er auch noch für St. Pölten, Slovan HAC, Hohenau und Wiesendorf.

Als Europameis­ter kam auch Hansi Müller nach Österreich, der Edeltechni­ker führte den FC Tirol zwischen 1985 und 1990 zu zwei Meistersch­aften. Sein deutscher Landsmann Thomas

Häßler – sogar Welt- und Europameis­ter – wählte Austria Salzburg als letzte Station seiner Karriere. Hugo Sanchez blieb nach fünf spanischen Meistertit­eln mit Real in Europa, weil es seiner Frau so gut gefiel. Also schlug der Mexikaner in Österreich­s zweiter Liga beim FC Linz seine Salti.

Einer der aufsehener­regendsten Transfers gelang Vorwärts Steyr, als man Oleg Blochin verpflicht­ete. Der siebenfach­e sowjetisch­e Meister, zweifache Europacups­ieger und Ballon d’OrGewinner kam im Winter 1988 und blieb eineinhalb Jahre.

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