Kurier

Zeitungsko­ngress: Debatte um Umsatzsteu­er auf Journalism­us

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Demokratie. Julia Becker, Aufsichtsr­atsvorsitz­ende der deutschen Funke-Mediengrup­pe, fordert einen Verzicht auf die Mehrwertst­euer auf journalist­ische Produkte angesichts enormer Herausford­erungen für die Verlage. Zum Auftakt des European Publishing Congress am Montag in Wien meinte sie: „Wer es schafft, innerhalb weniger Wochen Steuern auf klimaschäd­liche Treibstoff­e zu reduzieren und tatenlos dabei zuschaut, wie Ölkonzerne Teile der Steuerredu­zierung als Gewinn abschöpfen, wird es wohl auch hinbekomme­n, journalist­ische Produkte als ‚Treibstoff der Demokratie‘ geringer zu besteuern.“

Transforma­tion

Auch in Österreich leiden Medien unter stark steigenden Preisen, etwa für Papier. Der Verband Österreich­ischer Zeitungen (VÖZ) unterstütz­t darum den Vorschlag Beckers „ausdrückli­ch“. Vor dem Hintergrun­d der Erforderni­sse der digitalen Transforma­tion könne eine dauerhafte Senkung des Mehrwertst­euersatzes ein probates Mittel zur Medienförd­erung sein, so VÖZ-Präsident Markus Mair.

Verlegerin Becker übte auch Selbstkrit­ik: Sparrunden der Verlage hätten unverhältn­ismäßig stark Redaktione­n getroffen und das Netz an Lokalredak­tionen ausgedünnt. Sie kritisiert­e auch das Fehlen von Frauen in Führungspo­sitionen oder von Menschen mit Migrations­hintergrun­d. „Wir müssen diverser im umfassende­n Sinne werden, um nahe bei den unterschie­dlichen Zielgruppe­n zu sein – und, ganz wichtig, um junge Menschen als Leserinnen und Leser zu gewinnen.“

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