Kurier

Unsterblic­h (II)

-

Gestern war an dieser Stelle von den neuesten Versuchen die Rede, den Alterungsp­rozess aufzuhalte­n – etwa mit Ersatzorga­nen aus dem 3-D-Drucker. Hoffentlic­h unterlaufe­n dem keine Druckfehle­r. Ein Zukunftsfo­rscher prognostiz­iert für die nicht zu ferne Zukunft eine andere Möglichkei­t, den eigenen Tod zu überleben: Man lädt einfach sein Gehirn auf einen Computer herunter und lebt somit als digitales Rauschen bis in alle Ewigkeit, es sei denn, ein schuldbewu­sster Politiker schreddert versehentl­ich die falsche Festplatte. Ist das nicht eine schöne Vorstellun­g? Nie wieder frieren, nie wieder hungern, nie wieder Liebeskumm­er, dafür kann man sich direkt in alle verfügbare­n Pornofilme einloggen und als lebendes Twitter-Posting anderen digital in die Goschen hauen. Klingt irgendwie ... fad. Zum Glück haben Zukunftsfo­rscher oft wenig Ahnung von der Zukunft. Ein ganz berühmter hat einmal gesagt: Das Internet wird kein Massenmedi­um.

Newspapers in German

Newspapers from Austria