Ökonomen reduzieren Aussichten für deutsches Wachstum um die Hälfte
BIP soll nur um 1,5 Prozent statt erwarteten 3,1 Prozent liegen
Das Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) halbiert seine Wachstumsprognose für Deutschland wegen der Folgen des Krieges in der Ukraine. Demnach wird heuer das Bruttoinlandsprodukt statt der erwarteten 3,1 Prozent nur um 1,5 Prozent wachsen. Für 2023 wird ein Plus von 2 Prozent vorausgesagt, nach bisher 1,5 Prozent. Belastend seien vor allem die steigenden Preise und die Lieferket
Konjunktur.
tenprobleme. Die Inflationsrate in Deutschland – die im Mai mit 7,9 Prozent so hoch ausfiel wie noch nie seit der Wiedervereinigung – dürfte dem privaten Konsum einen Dämpfer geben. Dem soll die Anhebung des Mindestlohns per 1. Oktober auf 12 Euro pro Stunde entgegenwirken.
Im Jahresschnitt soll die Preissteigerungsrate bei 7,2 Prozent liegen, 2023 immer noch bei 4,3 Prozent. Mittelfristig strebt die Europäische
Zentralbank 2 Prozent als idealen Wert für die Konjunktur an.
Abschwächen dürften sich heuer die Exporte in Deutschland, da die Auftragseingänge seit Jahresbeginn stark zurückgegangen sind. Dennoch rechnen die Forscher mit sinkender Arbeitslosigkeit. Diese Zahl soll kommendes Jahr bei gut 2,2 Millionen liegen. Das wären fast 400.000 weniger als im vergangenen Jahr.