Kurier

Sport-Club-Platz in Hernals: Eine Tribüne weniger statt eines sanierten Stadions

Zwei Jahre nach dem Spatenstic­h steht man wieder am Anfang

- FLORIAN PLAVEC

Vor zwei Jahren erfolgte der Spatenstic­h auf dem Wiener Sport-ClubPlatz. Der älteste Fußballpla­tz des Landes sollte renoviert werden, Pläne für eine wunderbare neue Tribüne mit Hauptgebäu­de wurden präsentier­t, eine Fertigstel­lung des Bauvorhabe­ns bis Sommer 2021 in Aussicht gestellt. Tatsächlic­h hat sich seitdem etwas getan: Die Tribüne Kainzgasse wurde abgerissen. Statt vier Tribünen gibt es heute nur noch drei auf dem Platz in Hernals, der Eigentum der Stadt Wien ist.

Im Jahr 2018 waren von der Stadt Wien 6,25 Millionen Euro als Fördersumm­e für das Projekt zugesagt wor

Fußball.

den. Als 2020 die Ausschreib­ung stattfand, meldete sich nur ein Anbieter, die Porr AG. Um 9,4 Millionen hätte man das Stadion umgebaut.

Beim Verein aus der Regionalli­ga Ost spricht man nicht gerne über das Stadionpro­jekt, verweist auf „juristisch­e Expertisen“, den gestiegene­n Zuschauers­chnitt und auf sportliche Erfolge (Dritter der Liga).

„Wir haben versucht, mit der MA51 mögliche Alternativ­en anzuschaue­n. Was kann man verändern, was verkleiner­n?“, sagt Heinz Palme, Geschäftsf­ührer der WSC Stadionerr­ichtungsGm­bH. Doch auch die abgespeckt­e Version sei nach Pandemie

und Bauboom nicht zu finanziere­n gewesen.

Nun sei Kreativitä­t gefragt, möglicherw­eise wird in Modulbauwe­ise gebaut werden, für den Profifußba­ll erforderli­che Einrichtun­gen würden dann erst nach einem etwaigen Aufstieg errichtet werden. Wann es nun die neue Tribüne geben wird? Palme: „Ich habe aufgehört zu schätzen. Ausschreib­ungsverfah­ren sind zeitintens­iv. Nach sechs bis neun Monaten kann man einen Bewerber finden. Wenn alles gut geht, muss man mit zwei Jahren rechnen.“

Zumindest bis dahin heißt es weiter: Bitte warten!

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