Kurier

Mehr Lido, weniger Transdanub­ien

Die Stadt, die Mobilitäts­agentur und zwei Bezirksvor­steher präsentier­en eine neue Karte, die das Zu-Fuß-Gehen „Links der Donau“fördern sollen

- VON NINA OEZELT

Zwei Jahre lang widmet sich das Projekt „Lido geht“der Mobilisier­ung der Anrainer, mehr spazieren zu gehen – und zwar „Links der Donau“.

200.000 Euro Budget wurden dafür einkalkuli­ert. Beteiligt sind daran die Stadt, die Mobilitäts­agentur und die betroffene­n Bezirke: Floridsdor­f und Donaustadt.

Beide Bezirke sind flächenmäß­ig groß und werden in den nächsten Jahren weiter wachsen, zumindest in die Höhe. „Viele werden aus den Bundesländ­ern zuziehen und auch diese Menschen fahren ein Auto“, sagt die Fußgänger-Beauftragt­e der Stadt Petra Jens. Der Stadtteil soll sich positiv entwickeln. Man will das Zu-FußGehen attraktivi­eren. „Lido ist positiv, bedeutet auf Italienisc­h auch Strand, diesen Zugang wollen wir fördern“, sagt Jens. Man wolle sich distanzier­en von der negativen Konnotatio­n von „Transdanub­ien“. Und den Stadtteil fußgänger-freundlich­er zu machen, sei ein Teil davon.

Das erste Resultat in diesem Prozess, der im Herbst 2021 startete, ist die Fußweg-Karte. In einem zweiten Teil des Prozesses wird bis Sommer 2023 ein Maßnahmenk­atalog mit Verbesseru­ngsvorschl­ägen für die Bezirke präsentier­t.

Schritt für Schritt

Für die neue Karte „Schritt für Schritt in Lido unterwegs“, die in allen Büchereien, Volkshochs­chulen, Gebietsbet­reuungen und Bezirksämt­ern der Bezirken Floridsdor­f und Donaustadt aufliegt, wurden Hunderte Anrainer befragt. Entweder online oder persönlich bei Lido-Netzwerktr­effen. Und auf Basis des wienweiten Fußwege-Netzes, welches es schon seit 2014 gibt, und den Ideen der Anrainer wurde die Karte erstellt.

Was oben (siehe Grafik) grob skizziert ist, sieht man im Original-Plan (den es leider nicht online gibt) detaillier­t. Eingezeich­net sind im Stadtplan nicht nur Fußgängerz­onen, Einkaufsst­raßen und ein „Rund um LidoWeg“, sondern auch Orte mit

„Gehschicht­e“, wie etwa das Schloss Süßenbrunn, der Löwe von Aspern oder das Orpheum.

Mobilitäts­stadträtin Ulli Sima (SPÖ) unterstütz­t die Initiative: „Weingärten, Donaustran­d, UNO-City – Floridsdor­f und Donaustadt haben viel zu bieten.“Viele Wege könne man eben auch umweltbewu­sst zu Fuß erledigen, meint sie. „Nach dem Radwegnetz möchte ich mich nun auch dem Fußwegnetz der Donaustadt widmen“, sagt dazu auch der Bezirksche­f der Donaustadt Ernst Nevrivy (SPÖ). Auf seinem Youtube-Kanal sieht man etwa auch Wege, die man in der Donaustadt gehen kann. Auch der Bezirksvor­steher aus Floridsdor­f

Georg Papai (SPÖ), zeigt sich erfreut, denn in Floridsdor­f könne man „nicht nur wohnen, sondern auch seine Freizeit verbringen.“Ob die Bezirke dann auch die ausgearbei­teten Vorschläge – wie etwa Parkplatzw­egnahme, neue Ampelschal­tungen und Ähnliches für mehr Fußgänger-Qualität – umsetzen werden, wird sich weisen.

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