Mehr Lido, weniger Transdanubien
Die Stadt, die Mobilitätsagentur und zwei Bezirksvorsteher präsentieren eine neue Karte, die das Zu-Fuß-Gehen „Links der Donau“fördern sollen
Zwei Jahre lang widmet sich das Projekt „Lido geht“der Mobilisierung der Anrainer, mehr spazieren zu gehen – und zwar „Links der Donau“.
200.000 Euro Budget wurden dafür einkalkuliert. Beteiligt sind daran die Stadt, die Mobilitätsagentur und die betroffenen Bezirke: Floridsdorf und Donaustadt.
Beide Bezirke sind flächenmäßig groß und werden in den nächsten Jahren weiter wachsen, zumindest in die Höhe. „Viele werden aus den Bundesländern zuziehen und auch diese Menschen fahren ein Auto“, sagt die Fußgänger-Beauftragte der Stadt Petra Jens. Der Stadtteil soll sich positiv entwickeln. Man will das Zu-FußGehen attraktivieren. „Lido ist positiv, bedeutet auf Italienisch auch Strand, diesen Zugang wollen wir fördern“, sagt Jens. Man wolle sich distanzieren von der negativen Konnotation von „Transdanubien“. Und den Stadtteil fußgänger-freundlicher zu machen, sei ein Teil davon.
Das erste Resultat in diesem Prozess, der im Herbst 2021 startete, ist die Fußweg-Karte. In einem zweiten Teil des Prozesses wird bis Sommer 2023 ein Maßnahmenkatalog mit Verbesserungsvorschlägen für die Bezirke präsentiert.
Schritt für Schritt
Für die neue Karte „Schritt für Schritt in Lido unterwegs“, die in allen Büchereien, Volkshochschulen, Gebietsbetreuungen und Bezirksämtern der Bezirken Floridsdorf und Donaustadt aufliegt, wurden Hunderte Anrainer befragt. Entweder online oder persönlich bei Lido-Netzwerktreffen. Und auf Basis des wienweiten Fußwege-Netzes, welches es schon seit 2014 gibt, und den Ideen der Anrainer wurde die Karte erstellt.
Was oben (siehe Grafik) grob skizziert ist, sieht man im Original-Plan (den es leider nicht online gibt) detailliert. Eingezeichnet sind im Stadtplan nicht nur Fußgängerzonen, Einkaufsstraßen und ein „Rund um LidoWeg“, sondern auch Orte mit
„Gehschichte“, wie etwa das Schloss Süßenbrunn, der Löwe von Aspern oder das Orpheum.
Mobilitätsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) unterstützt die Initiative: „Weingärten, Donaustrand, UNO-City – Floridsdorf und Donaustadt haben viel zu bieten.“Viele Wege könne man eben auch umweltbewusst zu Fuß erledigen, meint sie. „Nach dem Radwegnetz möchte ich mich nun auch dem Fußwegnetz der Donaustadt widmen“, sagt dazu auch der Bezirkschef der Donaustadt Ernst Nevrivy (SPÖ). Auf seinem Youtube-Kanal sieht man etwa auch Wege, die man in der Donaustadt gehen kann. Auch der Bezirksvorsteher aus Floridsdorf
Georg Papai (SPÖ), zeigt sich erfreut, denn in Floridsdorf könne man „nicht nur wohnen, sondern auch seine Freizeit verbringen.“Ob die Bezirke dann auch die ausgearbeiteten Vorschläge – wie etwa Parkplatzwegnahme, neue Ampelschaltungen und Ähnliches für mehr Fußgänger-Qualität – umsetzen werden, wird sich weisen.