Versorgungssicherheit: 380.000-Volt-Kabel aus Holland werden in Simmering verlegt
Die Gespräche zwischen Bund und Land sind zu Ende gegangen Vor Stromausfällen wie im Prater sei man dennoch nicht gefeit
Hitzefrei. Das Hin und Her in der Fiaker-Debatte um ein Hitzefahrverbot ab 30 Grad findet vorerst ein Ende. Zuletzt hatte Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne), der auch für die Tierschutzagenden zuständig ist, die Pferdekutschen als „nicht mehr zeitgemäß“bezeichnet. Daraufhin wurden im Juni Gespräche zwischen Bund und Land geführt. Diese sind mittlerweile zu Ende gegangen, wie die Kronen Zeitung berichtet.
Das angedachte Fahrverbot ab 30 Grad wird demnach zumindest in diesem Jahr nicht mehr zustande kommen. „Man hat sich darauf geeinigt, dass es weder in dem einen, noch in dem anderen Gesetz zu regeln ist“, sagt eine Sprecherin des für Tierschutz zuständigen Stadtrats Jürgen Czernohorszky (SPÖ).
Gemeint ist damit, dass es weder im Fiaker- und Pferdemietwagengesetz noch im
Tierschutzgesetz Grundlagen für ein solches Verbot gebe. Stattdessen wolle man im nächsten Jahr eine Studie durchführen, um herauszufinden, wie sich die Hitze auf Fiakerpferde auswirkt. Diese wird derzeit vorbereitet. Vor nächstem Sommer ist mit weiteren Entscheidungen demnach nicht zu rechnen.
Der „Verein gegen Tierfabriken“zeigt sich in einer Aussendung enttäuscht vom Ausgang der Gespräche und kritisierten – wie auch schon in den Jahren davor – das lange Hin und Her zwischen Bund und Land. „Jetzt sind sich beide scheinbar einig geworden, dass niemand zuständig ist“, heißt es.
Energie. Wer derzeit mit der S7 bei der Station Zentralfriedhof vorbeifährt, entdeckt riesige Kabeltrommeln. Die Kabel aus Holland werden derzeit 3,5 Meter unter der Erde verlegt. Die Kosten: 46 Millionen Euro. „Damit möchten wir Wien noch besser mit elektrischer Sicherheit versorgen“, sagt Wiener-Netze-Chef Gerhard Fida. Sie seien die einzigen regionalen Netzbetreiber, die so ein 380.000Volt-Kabelnetz unter der Erde betreiben. Stärkere Kabeln gäbe es nicht. „Sie ermöglichen auch den Strom, etwa aus erneuerbaren Energien wie von Windrädern, aus anderen Bundesländern nach Wien zu holen“, meint
Fida. Aber: Statistisch gesehen können auch mit dem neuen Kabelnetz Haushalte weiterhin 18 Minuten lang von einer Stromstörung betroffen sein. Das besagt die aktuelle Statistik von E-Control. Eine Störung, wie sie vor wenigen Wochen im Prater passiert ist, kann „immer wieder passieren“. Dass Menschen mehrere Minuten in Fahrgeschäften über Kopf hingen, erfuhren die Wiener Netze aus den Medien. Beschwerden der Betreiber aus dem Prater wurden jedoch nicht an sie herangetragen.