Kurier

3 Cohens machen Hausmusik mit „Mood Indigo“bis „Tiger Rag“

- WERNER ROSENBERGE­R ★★★★★

Kassel. Das Bild der indonesisc­hen Gruppe Taring Padi, auf dem u. a. ein Soldat mit Schweinsge­sicht und dem Schriftzug des israelisch­en Geheimdien­stes zu sehen ist, wurde am Dienstag in Kassel entfernt. Die Urheber entschuldi­gten sich für die „entstanden­en Verletzung­en“. Die kritisiert­e Bildsprach­e verwende eine im politische­n Kontext Indonesien­s verbreitet­e Symbolik, hieß es.

Dresden. Daniele Gatti (60), beim Concertgeb­ouwOrchest­er wegen Vorwürfen sexueller Belästigun­g gefeuert, soll Chefdirige­nt der Sächsische­n Staatskape­lle werden. Christian Thielemann­s Vertrag dort endet im Juli 2024. Nach der Wahl Gattis durch das Orchester ist Kulturmini­sterin Barbara Klepsch (CDU) gebeten, Verhandlun­gen aufzunehme­n.

Medien. Nach sechsmonat­iger Auszeit kehrt Roman Rafreider wieder in die ORFInforma­tion zurück. Allerdings wird er nicht in seiner bisherigen Funktion als Moderator der „ZiB Nacht“arbeiten, sondern als Chef vom Dienst und Redakteur im Team von „Aktuell nach eins“und „Aktuell nach fünf“. Rafreider war im Dezember 2021 beeinträch­tigt auf Sendung gegangen.

Kritik. Die „3 Cohens“, ein ungewöhnli­ches Kollektiv aus drei Geschwiste­rn, gestaltete am Montag das Saison-Ende der „Jazz unplugged“-Serie im Wiener Konzerthau­s.

Anat Cohen (Saxofon und Klarinette), Avishai Cohen (Trompete) und Yuval Cohen (Sopransaxo­fon) spielen fingerschn­ippenden Swing, coolen Bop und Blues – kurzum: Jazz in allen Facetten. Und in ihren Kompositio­nen spiegeln sich stets Klangfarbe­n ihrer Heimat Israel.

Die „Blue Program Notes“bestehen großteils aus der Art von Oldies but Goldies aus den 30er- und 40er-Jahren, mit denen Woody Allen gern seine Filme illustrier­t und die er als Hobby-Klarinetti­st selber im Repertoire hat, u. a. als Intro „Indiana“, einer Hommage an Louis Armstrong, dann Sidney Bechets „Si tu vois ma mère“, Cole Porters „So in love“oder – für die Zuhörer zum Mitsummen – Duke Ellingtons Klassiker „Mood Indigo“.

Dass das Familientr­effen, ergänzt um den höchst eigenwilli­gen Pianisten Yonathan Avishai, diesmal live als augenzwink­ernde kammermusi­kalische Darbietung sehr konvention­ell, jedenfalls mutlos, fast schon bieder und altbacken geriet, mag aber vielleicht auch nur jene enttäuscht haben, die Avishai Cohens Album „Big Vicious“(2020) lieben, eine Produktion, die viele als Corona-CD des Jahres feierten.

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