Kurier

Das „Industrieb­undesland Nr. 1“braucht die Energiewen­de

Ausbau von Windkraft gefordert. Energielan­desrat sieht Potenzial wo anders

- P. STACHER

Oberösterr­eich. OÖ ist „Industrieb­undesland Nr. 1“, wie es die Landesregi­erung gerne tituliert. Umso härter würde ein Gas-Embargo OÖ treffen: Wie Volkswirts­chafter Friedrich Schneider am Mittwoch vorrechnet­e, würde es zwischen 31.000 und 56.000 Menschen den Job kosten und das BIP um 3,4 bis 6,6 Prozent drücken. Die Energiewen­de ist für das Bundesland damit essenziell. Dem stimmt die IG Windkraft zu: „Die Energiewen­de ist wie eine Lebensvers­icherung, in die wir rasch investiere­n müssen“, sagte Geschäftsf­ührer Stefan Moidl ebenfalls am Mittwoch. Im April forderten die oö. Grünen bis 2030 100 neue Windräder, die IG verdoppelt­e nun diese Forderung: „Mit 200 Windrädern können wir alle fossilen Heizungen der oö. Haushalte auf sauberen Strom umstellen und alle Haushalte mit Windenergi­e versorgen.“Der Anteil erneuerbar­er Energie in OÖ liege aktuell bei nur 30 Prozent, so die IG. Für sie könnte das eine Überarbeit­ung des „Windkraft-Masterplan­s“des Landes ändern. Dieser würde derzeit mehr verhindern, als ermögliche­n.

Energielan­desrat Markus Achleitner (ÖVP) verteidigt diesen: „Der Masterplan legt fest, wo keine Windräder möglich sind, weil etwa ein Schutzgebi­et besteht. Überall sonst können Projekte eingereich­t werden.“Wasserkraf­t, Biomasse und Fotovoltai­k würden aber ohnehin eine größere Rolle spielen.

Für alles braucht es aber starke Stromnetze. Ein Ausbau ist vorgesehen, so Achleitner: Statt drei sollen künftig fünf Netzbetrei­ber mit im Boot sein und das Volumen soll „deutlich mehr als eine Milliarde“sein. Um die nötige Infrastruk­tur rasch ausbauen zu können, benötige es jedoch schnellere UVP-Verfahren.

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Landesrat Achleitner fordert schnellere UVP-Verfahren

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