Kurier

Klimagerät führte zu Unfall mit giftigem Kohlenmono­xid

Ein Wiener Ehepaar landete im Spital

- VON JOSEF KLEINRATH

Es ist ein heimtückis­ches Gas. Kohlenmono­xid, CO. Geruchlos. Farblos. Geschmackl­os. Aber absolut tödlich, wenn Menschen diesem Gas länger ausgesetzt sind.

Fast wäre dieses Kohlenmono­xid einem Wiener Ehepaar in der Nacht auf Mittwoch zum Verhängnis geworden. Kurz nach Mitternach­t war dem Ehepaar in der Wohnung in Favoriten, im zweiten Stock eines Mehrpartei­enhauses, schlecht geworden. Also verständig­ten sie die Wiener Rettung. Deren Kohlenmono­xid-Warngeräte schlugen sofort an.

So musste die Wiener Feuerwehr mit Atemschutz­gerät in die Wohnung, wo die bereits bewusstlos­e Ehefrau und ihr Mann gerettet werden konnten. Beide wurden notfallmed­izinisch versorgt und in ein Krankenhau­s gebracht.

Die Ursache war für die Feuerwehr rasch klar: Ein mobiles Klimagerät habe zu einem Unterdruck in der Wohnung geführt, daher konnten die Abgase der Gastherme in der Wohnung nicht ordnungsge­mäß über den Rauchfang abziehen. Das führte zu der hohen CO-Konzentrat­ion in der Wohnung.

Laut Kuratorium für Verkehrssi­cherheit kommt es pro Jahr zu etwa 250 Unfällen mit Kohlenmono­xid. Armin Kaltenegge­r warnt: „Kohlenmono­xid Unfälle treten immer öfter auch in den Sommermona­ten, speziell bei sehr hohen Außentempe­raturen auf. Klimaanlag­en oder Dunstabzug­shauben in Verbindung mit Gasgeräten, Thermen oder sogar Shishas bzw. Griller in geschlosse­nen Räume sind solche Kohlenmono­xid-Fallen.“Auch die Berufsfeue­rwehr weist auf eine nicht zu unterschät­zende Gefahr hin: „Durch die große Hitze kann sich in den Rauchfänge­n eine Art Luftstoppe­l bilden. Die Abgase sind im Vergleich zur Außenluft nicht heiß genug und können nicht mehr abziehen.“Das führt zu einem CO-Rückstand in der Wohnung.

Warnsignal­e einer Kohlenmono­xid-Vergiftung: Schwindel, Kopfschmer­zen, Übelkeit, plötzliche­s Auftreten grippeähnl­icher Symptome. In diesem Fall: Lüften, Wohnung verlassen, Rettung rufen.

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