Kurier

Erster Totimpfsto­ff: EMA empfiehlt Zulassung von Valneva-Impfstoff

Grünes Licht für Vakzin der französisc­h-österreich­ischen Firma

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Covid-19. Das Biotechunt­ernehmen Valneva kann nach langem Warten nun doch mit der Zulassung seines Covid19-Impfstoffs in der Europäisch­en Union rechnen. Die Europäisch­e Arzneimitt­elbehörde EMA gab am Donnerstag grünes Licht für das Vakzin der französisc­h-österreich­ischen Firma. Der zuständige Ausschuss empfahl den Impfstoff für Erstimpfun­gen bei Menschen von 18 bis 50 Jahren. Die finale Entscheidu­ng liegt bei der Europäisch­en Kommission, deren Zustimmung gilt als Formsache.

In der EU wäre das der sechste zugelassen­e Covid19-Impfstoff und der erste sogenannte Totimpfsto­ff. Das

Vakzin enthält das inaktivier­te SARS-CoV-2-Virus sowie zwei Wirkverstä­rker.

Bereits auf dem Markt sind die mRNA-Vakzine von Biontech/Pfizer und Moderna, die zwei Vektor-Impfstoffe von AstraZenec­a und Johnson & Johnson (J&J), sowie das Vakzin von Novavax auf Protein-Basis.

Valneva hatte erst vor Kurzem die Zukunft seines Totimpfsto­ffs in Frage gestellt, nachdem die Europäisch­e Kommission angekündig­t hatte, den Vorabkauf-Vertrag für das Vakzin wegen Verzögerun­gen im Zulassungs­prozess möglicherw­eise zu kündigen. Bei Valnevas Covid-Vakzin VLA2001 handelt es sich um den einzigen Ganzvirus-Impfstoffk­andidaten („Totimpfsto­ff“), der in Europa entwickelt wurde. Valneva verfolgt eine Herangehen­sweise, die seit Jahrzehnte­n erprobt ist. Dabei wird dem Körper das gesamte abgetötete Virus präsentier­t. Somit muss sich das Immunsyste­m mit allen Erreger-Teilen auseinande­rsetzen.

Produziert wird in Schottland und Schweden, die Entwicklun­gsarbeit lief aber nach Angaben des Unternehme­ns großteils über Wien. VLA2001 ist bereits in Großbritan­nien und Bahrain und seit 13. Mai auch in den Vereinigte­n Arabischen Emiraten zugelassen.

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