Lebensrettung durch unauffindbaren Schmuck?
Eine Baronin überlebt den Ringtheaterbrand
Erzählungen im Wiener Ringtheater. Sie wurden durch eine Verkühlung oder andere widrige Umstände am Besuch gehindert und haben so den Ringtheaterbrand, bei dem 386 Menschen starben, überlebt. Im Ringtheater müssen diesen Überlieferungen zufolge an diesem Abend Abertausende Karten bestellt und nicht abgeholt worden sein.
Nun bekam ich wieder so eine Zuschrift. Frau Margarethe Leputsch erklärt jedoch, einen Beweis vorlegen zu können, dass es bei ihr so gewesen ist. Laut Tagebucheintragung ihrer verstorbenen Mutter war deren Großmutter Maria Pfandler Kammerzofe bei der Baronin Knorr auf Schloss Stieber in Gresten (Anmerkung: Die Familie von Knorr war damals wirklich Eigentümerin des Schlosses).
Vor dem Theaterbesuch
Den Winter verbrachte die Baronin laut Tagebuch in Wien: „Eines Abends stand der Besuch des Ringtheaters am Programm. Die Baronin verlangte ihren Anhänger, eine Mariendarstellung aus Elfenbein. Er wurde nicht gefunden. Großmutter erhielt Vorwürfe, sie wurde nervös, die Frisur der Baronin wollte nicht gelingen, es kam zu einem Wortgeplänkel, Großmutter lief weinend hinaus. Der Theaterbesuch fiel ins Wasser! Als Dank schenkte die Baronin meiner Großmutter den wertvollen Schmuck.“Tatsächlich stellte mir die Urenkelin der lebensrettenden Kammerzofe ein Foto des heute in ihrem Besitz befindlichen Anhängers zur Verfügung, der den Angaben, wie im Tagebuch geschildert, entspricht. Mythos hin, Mythos her. War in diesem einen Fall einer verhinderten Besucherin des Ringtheaters wirklich das Leben gerettet worden?