Ökotest: Mineralöl in 12 Bratwürsten nachgewiesen, Tierhaltung mangelhaft
Nur zwei der getesteten Produkte schnitten mit „Sehr gut“ab
Barbecue. 19 verschiedene Würste aus Schweinefleisch, darunter neun Bioprodukte, landeten für eine genaue Begutachtung der Stiftung Ökotest am Grill. Im Fokus standen Inhaltsstoffe, Geschmack und Tierwohl. Das Ergebnis lässt zu wünschen übrig. Nur zwei der getesteten Grillwürste schnitten mit einem „Sehr gut“ab.
Zwölf andere waren dafür mit Mineralölbestandteilen verunreinigt. Diese können sich im Körper anreichern – mit noch unklaren Folgewirkungen für die menschliche Gesundheit. Neun der Bratwürste enthielten Phosphate, die als Stabilisatoren das Wurstbrät geschmeidiger machen sollen – ein problematischer Zusatz für Menschen mit eingeschränkter Nierenfunktion. Auch mit Salz wird nicht gegeizt: In einer der Würste steckte teilweise bereits ein Drittel der für Erwachsene empfohlenen Höchstmenge. Die gute Nachricht: Keimbelastungen konnten kaum festgestellt werden. Und zumindest geschmacklich konnten alle Bratwürste die Testesser überzeugen.
Der Appetit schwindet manchen aber wohl wieder, wenn sie sich über die Haltungsbedingungen der Schweine informieren. Während die Bioschweine Platz und Auslauf bekommen, verbringen die konventionell gehaltenen Tiere ihr kurzes Leben wenig artgerecht in engen Buchten und auf Vollspaltenböden zusammengepfercht – ohne Auslauf, Frischluft, mit wenig Beschäftigungsmaterial und vorbeugender Antibiotikagabe im Futtertrog.