Russland will atomwaffenfähige Raketen an Belarus liefern
Krieg in der Ukraine. Russland wird nach Angaben von Präsident Wladimir Putin „in den kommenden Monaten“atomwaffenfähige Raketen an das verbündete Belarus liefern. Das hat Putin am Samstag bei einem Treffen mit dem belarussischen Staatschef Alexander Lukaschenko in St. Petersburg angekündigt. Es soll sich um das Raketensystem Iskander-M handeln, das auch mit Atomsprengköpfen bestückt werden kann.
Lukaschenko sagte zu Putin, er sei besorgt über die „aggressive“Politik der Nachbarländer Litauen und Polen. Konkret nannte er mit Atomwaffen bestückte NATO-Flüge nahe der belarussischen Grenzen. Er ersuchte Putin, eine „symmetrische Antwort“darauf aufzubauen: „Minsk muss auf alles vorbereitet sein, um unser Vaterland von Brest bis Wladiwostok zu verteidigen.“
Währenddessen dürfte die Stadt Sjewjerodonezk in der Ostukraine nun vollständig von russischen Truppen besetzt sein. „Sie versuchen, ihre eigene Ordnung herzustellen. Soweit ich weiß, haben sie eine Art Kommandanten ernannt“, sagte Bürgermeister Olexander Strjuk im Staatsfernsehen. Sjewjerodonezk zählte bisher zu den letzten Teilen des Gebietes Luhansk, die noch nicht von russischen und pro-russischen Kämpfern erobert waren. Bereits am Freitag hatten ukrainische Truppen ihren Rückzug angekündigt.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskij erklärte Samstagnacht, er gehe davon aus, alle Städte zurückzubekommen. Er wisse aber nicht, wie viele weitere Verluste es noch geben werde.