Kurier

Rot-weiß-rote Geschichte(n) auf dem Centre Court

Tamira Paszek und Jürgen Melzer schwärmen noch immer vom Heiligen Rasen

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Die Österreich­er. Dreimal wurde Tamira Paszek die Ehre zuteil, auf dem Centre Court von Wimbledon aufschlage­n zu dürfen. Vor allem die beiden (verlorenen) Viertelfin­alpartien gegen die Belarussin Viktoria Asarenka 2011 und 2012 blieben in Erinnerung. „Neben meinem Heimspiel in Dornbirn im Fed-Cup waren das die Gänsehaut-Momente in meiner Karriere“, sagt die 31-Jährige. „Vor allem, als das Dach geschlosse­n war, bekam man das Feeling mit“, sagt Paszek. Und das, obwohl das britische Publikum zurückhalt­ender als bei den anderen drei Major-Turnieren ist. „Aber Wimbledon ist auch so vom Flair her etwas ganz Spezielles.“

Auch einen ihrer größten Erfolge feierte die Vorarlberg­erin auf dem Centre Court. 2012 schlug sie auf dem Weg ins Viertelfin­ale in der ersten Runde die dänische Weltklasse­spielerin Caroline Wozniacki. „Das war schon ein Wahnsinn in der ersten Runde. Die Erwartungs­haltung war von beiden Spielerinn­en groß. Auch bei mir, weil ich zuvor das Turnier in Eastbourne gewonnen habe.“

Natürlich ist es Paszeks Traum, noch einmal in Wimbledon aufschlage­n zu dürfen. „Das Spiel auf Rasen ist meines, es liegt mir am besten. Es ist ein großes Ziel, dort noch einmal zu spielen“, sagt Tamira Paszek, die ab Montag zwei ITF-Turniere in Tunesien bestreiten wird. Der Weg nach Wimbledon ist also nicht weit.

Jürgen Melzer kennt den ehrwürdige­n Centre Court noch besser, demnächst darf er sogar bei der Legends Tour mitmachen, weil er dreimal auf dem Heiligen Rasen triumphier­te. 1999 gewann er den Juniorenbe­werb („Damals habe ich mich in dieses Turnier verliebt“); 2010 mit dem Deutschen Philipp Petzschner das Doppel; im Jahr darauf mit der Tschechin Iveta Benesova den Mixed-Bewerb. „Der Centre Court in Wimbledon ist das Mekka des Tennisspor­ts, kein Ort in diesem Sport besitzt mehr Tradition“, sagt der 41Jährige. „Wenn man bedenkt, was dort für Schlachten schon geschlagen wurden. Ich hoffe, dass man noch in weiteren 100 Jahren ehrwürdig auf den Platz zurückblic­kt.“Österreich­s Asse der 1970er-Jahre durften hingegen nie auf dem Centre Court brillieren. „Mein bester Platz war der Fünfer“, sagt Hans Kary. Auch Training war dort nicht möglich. „Das durften nur die Allerbeste­n“, erinnert sich Peter Feigl.

Kapazität

Mit 14.979 Sitzplätze­n ist der Centre Court von Wimbledon in der Liste der größten, permanente­n Tennis-Arenen auf Rang sechs zu finden. Platz eins nimmt das ArthurAshe-Stadion der US Open ein (23.771 Sitzplätze)

4:57

Stunden dauerte 2019 das Finale zwischen Novak Djokovic und Roger Federer. Der Serbe gewann das längste Endspiel in der Geschichte von Wimbledon mit 7:6, 1:6, 7:6, 4:6, 13:12. Federer ist weiterhin Rekordsieg­er mit acht Triumphen

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