Spielwiese der Rockstars
2019 wurden die Kicker der Klagenfurter Austria aus dem Stadion verbannt und 299 Bäume auf dem Feld gepf lanzt. Für ein Kulturprojekt, das in Europas Sportmedien ähnlich viel Spott auslöste wie kürzlich das von dänischen Teamspielern nach deren Sieg entdeckte Loch im Prater-Rasen.
In Salzburg hatte um die Jahrtausendwende eine Kulturlobby den Stadion-Bau verhindern wollen. Ebenso erfolglos forderten Anrainer (auch gewerbliche) nach der EM 2008 den Rückbau auf 15.000 Plätze. Nicht zuletzt dank RedBull-Boss Dietrich Mateschitz durften und dürfen 30.000 Fans die Salzburger in der Champions League sehen.
Im Happel-Stadion wurde die zweite Video-Wall, die bei
Europacup-Endspielen Pflicht ist, sofort nach der Heim-EM wieder abmontiert. Kein Thema ist für die Wiener Rathausmänner ein Stadion-Um-, geschweige denn ein Neubau.
Sollten Rufe nach so einem als Reaktion auf Länderspielsiege doch wieder laut werden, bräuchte der wortgewaltige (in die Zilk-Schule gegangene) Sportstadtrat Peter Hacker nur eine Bürgerumfrage zu lancieren. Diesbezügliche Erfahrungen in europäischen Demokratien (z.B. vor Olympia-Kandidaturen) nämlich zeigten: Die Nein-Sager sind mit dem Argument „Nicht mit unserem Steuergeld“stets in der Mehrheit. In Zeiten wie diesen nicht einmal unverständlich.