Allianz für mehr Klimaschutz: Bundesbahnen wollen Verdoppelung der Leistung bis 2040
ÖBB investieren eine Milliarde in Ökostrom, auch in Windkraft
Energiewende. „Niemand kann die große Aufgabe Klimaschutz allein bewältigen“, läutete Klimaministerin Leonore Gewessler am Donnerstag ihre neue „breite Allianz für mehr Klimaschutz“ein.
Gemeinsam mit sechs Vertretern aus Politik, Finanz und Wissenschaft und am „Tag fünf der aktuellen Hitzewelle“erinnerte die Klimaministerin beim elften „Nachhaltigkeitsfrühstück“der Hagelversicherung daran, dass das eigentliche Motto „Handeln“laute. Der Energieexperte und Ex-Verbund-Chef Wolfgang Anzengruber ergänzte, „gesprochen und geredet“sei schon genug worden.
Verkehrswende
ÖBB-CEO Andreas Matthä gab dann den neuen Ton an: Die Bundesbahnen seien bereits das „größte Klimaschutzunternehmen im Mobilitätsbereich“, das Österreich Emissionen in Höhe von vier Millionen Tonnen CO2 erspare. „Der Schlüssel zur Erreichung der Klimaziele ist die Verkehrswende. Und die Verkehrswende findet statt“, erklärte Matthä. Er berichtete von einem neuen Rekord bei den Fahrgastzahlen trotz Corona, mit einem Plus von 15 Prozent gegenüber dem Mai 2019. „Ohne erfolgreiche und nachhaltige Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene werden die österreichischen Klimaziele nicht erreicht“, meinte der Manager.
Und er kündigte den Masterplan der Bahn an: Bis 2040 (Zieldatum für Klimaneutralität Österreichs laut Regierung) wollen die Bundesbahnen eine Verdoppelung der Leistungsfähigkeit der Schiene im Personenund Güterverkehr erreichen.
Möglich werden soll das durch den geplanten Ausbau der Infrastruktur, durch die Digitalisierung der Bahn und „eben modernere Fahrzeuge“, erklärte der Bundesbahnchef.
Matthä erklärte außerdem, dass die ÖBB eine Milliarde in neue Stromerzeugung im Ausmaß von 300 Gigawattstunden investieren werde. Die Bahn produziert ja bereits den benötigten Bahnstrom selbst, unter anderem mit neun Wasserkraftwerken und drei neuen Fotovoltaikanlagen. Derzeit würden 95 Prozent der ÖBBBahnen mit elektrischem Strom versorgt, dieser sei bereits ausschließlich grüner Strom.
Nun sollen ein neues Wasserkraftwerk in Kärnten (Obervellach) und ein weiteres in Salzburg (Tauernmoos) gebaut werden. Zudem seien mehr als 30 neue PV-Anlagen für 2022 geplant, noch in diesem Jahr wird außerdem eine eigene Windkraftanlage fertig gestellt: „Die weltweit erste, die Bahnstrom erzeugt“, sagte Matthä stolz.