Hilfe in einer der schlimmsten Katastrophen
Das Land verspricht finanzielle Unterstützung. Freitagmittag sollen Teile des Zivilschutzalarms aufgehoben werden
Immer wieder muss Peter Kaiser wegen des Lärms innehalten. Hubschrauber, die starten und landen, prägen Donnerstagvormittag das Bild in Treffen. Neben der Trauer um ein Todesopfer. Heute, Freitag, haben die Schüler in der Region unterrichtsfrei, ab Montag stehen Schulpsychologen für sie bereit, falls sie Hilfe brauchen.
Immens viel Arbeit steht den Einsatzkräften und den betroffenen Bewohnern jenes Kärntner Ortes bevor, der mit voller Wucht vom Unwetter getroffen wurde: Donnerstagnachmittag waren 1.200 Haushalte nach wie vor ohne Strom, Felder,
Gärten und Straßen standen bis zu einem halben Meter hoch unter Schlamm. Arriach ist nach wie vor auf dem Landweg nicht erreichbar.
„Es ist eine der schlimmsten Katastrophen, die wir je in unserem Bundesland erlebt haben“, bedauert der SPÖLandeshauptmann. Gemeinsam
mit Regierungskollegen und Treffens Bürgermeister Klaus Glanz gibt Kaiser am Donnerstag einen Überblick über die aktuelle Lage wie auch Hilfeleistungen der öffentlichen Hand. Bereits am Mittwoch hatte der Landespolitiker versucht, die als Katastrophengebiete deklarierten Gemeinden zu erreichen. Doch Kaiser kam erst in der Nacht zum Donnerstag nach einem Besuch in Brüssel in Klagenfurt an.
Mehr als 600 Helfer sind vor Ort, auch das Bundesheer ist im Assistenzeinsatz. Die unterbrochene Wasserversorgung muss wieder hergestellt werden, derzeit liefern Tankwagen Trinkwasser nach Treffen.
Geld für Wiederaufbau
Neben der menschlichen Tragödie hat das Unglück auch eine finanzielle Komponente. Finanzreferentin Gaby Schaunig (SPÖ) sagte Geld für den Wiederaufbau zu, nicht bloß für zerstörte Infrastruktur allein. Dafür gebe es Mittel aus dem „Topf für Hilfe in besonderen Lebenslagen“, beschrieb Schaunig: Damit könnten unter anderem Kleidung oder Gebrauchsgegenstände des Alltags besorgt werden, die in der Mure ruiniert wurden. Außerdem würden Kreditsperren
aufgehoben und versucht werden, für jene Menschen, die ihr Heim verloren haben, Ersatzwohnungen zu finden. Über das AMS könne man Arbeitsmarktprojekte organisieren, um „über einen längeren Zeitraum mit anzupacken“, so Schaunig.
Ein großer Teil wird auch in die Errichtung der Straßen fließen: Die Teuchener Landesstraße, die Hauptzufahrt nach Arriach, sei nicht mehr vorhanden.
Eine Entspannung der Lage wird für Freitagmittag erwartet. Dann sollen Teile des Zivilschutzalarms, der seit Mittwoch gilt, aufgehoben werden.