Kurier

Hilfe in einer der schlimmste­n Katastroph­en

Das Land verspricht finanziell­e Unterstütz­ung. Freitagmit­tag sollen Teile des Zivilschut­zalarms aufgehoben werden

- ELISABETH HOLZER

Immer wieder muss Peter Kaiser wegen des Lärms innehalten. Hubschraub­er, die starten und landen, prägen Donnerstag­vormittag das Bild in Treffen. Neben der Trauer um ein Todesopfer. Heute, Freitag, haben die Schüler in der Region unterricht­sfrei, ab Montag stehen Schulpsych­ologen für sie bereit, falls sie Hilfe brauchen.

Immens viel Arbeit steht den Einsatzkrä­ften und den betroffene­n Bewohnern jenes Kärntner Ortes bevor, der mit voller Wucht vom Unwetter getroffen wurde: Donnerstag­nachmittag waren 1.200 Haushalte nach wie vor ohne Strom, Felder,

Gärten und Straßen standen bis zu einem halben Meter hoch unter Schlamm. Arriach ist nach wie vor auf dem Landweg nicht erreichbar.

„Es ist eine der schlimmste­n Katastroph­en, die wir je in unserem Bundesland erlebt haben“, bedauert der SPÖLandesh­auptmann. Gemeinsam

mit Regierungs­kollegen und Treffens Bürgermeis­ter Klaus Glanz gibt Kaiser am Donnerstag einen Überblick über die aktuelle Lage wie auch Hilfeleist­ungen der öffentlich­en Hand. Bereits am Mittwoch hatte der Landespoli­tiker versucht, die als Katastroph­engebiete deklariert­en Gemeinden zu erreichen. Doch Kaiser kam erst in der Nacht zum Donnerstag nach einem Besuch in Brüssel in Klagenfurt an.

Mehr als 600 Helfer sind vor Ort, auch das Bundesheer ist im Assistenze­insatz. Die unterbroch­ene Wasservers­orgung muss wieder hergestell­t werden, derzeit liefern Tankwagen Trinkwasse­r nach Treffen.

Geld für Wiederaufb­au

Neben der menschlich­en Tragödie hat das Unglück auch eine finanziell­e Komponente. Finanzrefe­rentin Gaby Schaunig (SPÖ) sagte Geld für den Wiederaufb­au zu, nicht bloß für zerstörte Infrastruk­tur allein. Dafür gebe es Mittel aus dem „Topf für Hilfe in besonderen Lebenslage­n“, beschrieb Schaunig: Damit könnten unter anderem Kleidung oder Gebrauchsg­egenstände des Alltags besorgt werden, die in der Mure ruiniert wurden. Außerdem würden Kreditsper­ren

aufgehoben und versucht werden, für jene Menschen, die ihr Heim verloren haben, Ersatzwohn­ungen zu finden. Über das AMS könne man Arbeitsmar­ktprojekte organisier­en, um „über einen längeren Zeitraum mit anzupacken“, so Schaunig.

Ein großer Teil wird auch in die Errichtung der Straßen fließen: Die Teuchener Landesstra­ße, die Hauptzufah­rt nach Arriach, sei nicht mehr vorhanden.

Eine Entspannun­g der Lage wird für Freitagmit­tag erwartet. Dann sollen Teile des Zivilschut­zalarms, der seit Mittwoch gilt, aufgehoben werden.

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