Kurier

Bunt mit Humor: „The Power of the Fucking Rainbow“

Uraufführu­ng des Stücks von Lukas Johne

- SUSANNE ZOBL

Kritik. Wie schön, wenn im Theater wieder parliert, dialogisie­rt, lustvoll gesprochen wird, wie bei der Uraufführu­ng von Lukas Johnes „The Power of the Fucking Rainbow“im Werk X-Petersplat­z.

Vier Menschen verhandeln in kurzweilig­en eineinhalb Stunden, was es heißt, queer oder straight zu sein. Gesprochen wird auf Englisch, denn zwei von ihnen, Elsa und Burt sind Amerikaner, Enkelkinde­r von Wiener Juden, die vor der Shoah in die USA geflohen sind.

Das funktionie­rt in Tania Goldens personenko­nzentriert­er Inszenieru­ng sehr gut, denn drei aus dem Ensemble, Suzanne Carey, Alan Burgon und Joshua Murphy (fulminant, er allein lohnt den Besuch der Aufführung!) haben Englisch als Mutterspra­che.

Murphy ist das Kraftzentr­um dieser Aufführung, die mit wohldosier­tem Humor das Zusammenle­ben in einer LGBT-Community untersucht: Elsa lebt als praktizier­ende Lesbe in Wien und erwartet ein Kind von Gery. Der ist Single und gay. Sasha (Elena Hückel) spricht schlüssig mit Akzent. Dass auf Dominiks Freynschla­gs Bühne eine Wand die Bühne einschränk­t, kann dem Text, der zwischen Yasmina Reza und Woody Allen oszilliert, nichts anhaben. Viele Bravos.

KURIER-Wertung:

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