Bunt mit Humor: „The Power of the Fucking Rainbow“
Uraufführung des Stücks von Lukas Johne
Kritik. Wie schön, wenn im Theater wieder parliert, dialogisiert, lustvoll gesprochen wird, wie bei der Uraufführung von Lukas Johnes „The Power of the Fucking Rainbow“im Werk X-Petersplatz.
Vier Menschen verhandeln in kurzweiligen eineinhalb Stunden, was es heißt, queer oder straight zu sein. Gesprochen wird auf Englisch, denn zwei von ihnen, Elsa und Burt sind Amerikaner, Enkelkinder von Wiener Juden, die vor der Shoah in die USA geflohen sind.
Das funktioniert in Tania Goldens personenkonzentrierter Inszenierung sehr gut, denn drei aus dem Ensemble, Suzanne Carey, Alan Burgon und Joshua Murphy (fulminant, er allein lohnt den Besuch der Aufführung!) haben Englisch als Muttersprache.
Murphy ist das Kraftzentrum dieser Aufführung, die mit wohldosiertem Humor das Zusammenleben in einer LGBT-Community untersucht: Elsa lebt als praktizierende Lesbe in Wien und erwartet ein Kind von Gery. Der ist Single und gay. Sasha (Elena Hückel) spricht schlüssig mit Akzent. Dass auf Dominiks Freynschlags Bühne eine Wand die Bühne einschränkt, kann dem Text, der zwischen Yasmina Reza und Woody Allen oszilliert, nichts anhaben. Viele Bravos.