So funktioniert Komödie – Shakespeares „Viel Lärm um nichts“im Theater Scala
Wie man auf einer Bühne zeitgenössische Relevanz schafft
Der findige Theatermacher Bruno Max hat das, was man den grünen Daumen nennt, wenn es darum geht, die Relevanz seines Metiers in diesen Zeiten zu demonstrieren.
Ausgerechnet am Vorabend der Wahlen in Italien eröffnete er mit Shakespeares „Viel Lärm um nichts“die aktuelle Spielzeit in seinem Theater Scala. Rückblickend nimmt sich diese Aufführung wie eine Warnung vor dem Wahlausgang am Mittelmeer an.
Denn Max siedelt die Komödie um Heirat und Intrigen im Messina der Vierzigerjahre an. Mussolini ist abgesetzt, der Krieg ist aus. Clau
Kritik.
dio, ein junger Held, kommt mit dem Fürsten Don Pedro an Signor Leonatos Hof. Er will um die Hand von dessen Tochter Hero anhalten.
Nach dem Bösen ...
Doch der Fürst führt seinen Bruder mit, der ist ein Faschist und trachtet nach dem Bösen. Robert Notsch hat mit seiner ansehnlichen Bühne, ein idyllischer italienischer Hof, das ideale Ambiente für das glänzend geführte Ensemble geschaffen. In dessen Zentrum spielen sich LisaMarie Bachlehner und Leopold Selinger als Beatrice und Benedikt, die einander zugetan sind, es aber nicht zugeben wollen, ins Zentrum.
Liebevoll sind die Rüppelszenen gelöst. Raimund Brandner zeigt reduziert einen betagten Wächter, Bernie Feit ergänzt mit flapsiger Sprache. Robert Lebek liefert als sympathischer Pater Antonio nicht nur eine GlanzEinlage. Christoph Prückner, Veronika Petrovic und der Rest des Ensembles überzeugen uneingeschränkt. Nicht zum ersten Mal, zeigt Max, wie einfach es doch ist, gutes Theater, mit hohem Unterhaltungswert zu machen, wenn man dem Stoff vertraut. Das Premierenpublikum bejubelte zu Recht alle Beteiligten