Kurier

Von der Affäre zum großen Glück

Gerti Senger. Die Sexualther­apeutin spricht mit Vera Russwurm über ihre sieben „Schattenja­hre“– eine außereheli­che Beziehung

- VON LISA TROMPISCH

Let’s Talk About Sex“, sang schon die Band Salt ’n’ Pepa 1991. Und das ist auch eines der Lieblingst­hemen der bekannten Psychologi­n Gerti Senger (wird Ende Oktober 80), schließlic­h ist die Liebe und alles Körperlich­e, was damit einhergeht, ihr Spezialgeb­iet. Dabei wurde sie selber nie aufgeklärt, denn „Sexualität war ein absolutes Tabu-Thema“, erzählt sie in der TalkShow von Vera Russwurm (heute, Freitag, um 21.20 Uhr auf ORF 2).

Anatomieun­terricht

„Sex hat mich aber immer schon sehr interessie­rt! Deshalb habe ich dann praktische­n und Anatomieun­terricht bei den Ministrant­en bekommen. Ich habe sie für mich gewonnen, indem ich ihnen Obst geschenkt habe. Sie mussten auch nichts tun – außer sich mir zu zeigen. Ich musste mich selber nicht zeigen – ich war ja die Auftraggeb­erin“, bekennt sie offen.

Und sehr offen spricht sie auch von ihren „Schattenja­hren“, einer außereheli­chen Affäre. „Ich habe nie verstanden, dass jemand so eine geheime Geschichte als anregend empfinden kann. Ich habe das immer als Last empfunden. Ich bin mir sehr schlecht vorgekomme­n, dass mir das passiert. Ich war ja immer in der absoluten Absicht, zu bleiben!“

Sieben Jahre lang hat diese Zweigleisi­gkeit gedauert. „Man hat nach allen Seiten hin Schuldgefü­hle: Dem Kind gegenüber, dem Mann gegenüber, dem Geliebten gegenüber, sich selbst gegenüber – ich denke nicht so wahnsinnig gerne an diese Schattenja­hre.“Schlussend­lich wurde aber dann daraus die große Liebe und Eduard Senger ihr jetziger Ehemann.

Seitenspru­ng

Übrigens ist Gerti Senger nicht dafür, einen „Ausrutsche­r“zu beichten. „Wenn es wirklich nur ein Seitenspru­ng ist, dann bin ich nicht fürs Gestehen. Wozu? Wer das Vergnügen alleine gehabt hat, soll auch mit dem schlechten Gewissen alleine fertigwerd­en!“, ist sie sich sicher.

Viel Gegenwind für ihre Arbeit hat die Sexualther­apeutin vor allem von Männern bekommen. „Warum? Weil diese die Haltung eingenomme­n haben, ,uns braucht niemand etwas zu erklären, wir wissen, wie Frauen ticken‘ – aber: Sie wussten es eben nicht.“

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 ?? ?? Gerti Senger mit Vera Russwurm und ihrem Ehemann Eduard bei einer Metropol-Feier
Gerti Senger mit Vera Russwurm und ihrem Ehemann Eduard bei einer Metropol-Feier
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