Kurier

Andrea Pinz Erzbischöf­liches Amt

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auch 96,4 Prozent daran teilnehmen, lediglich 723 Schülerinn­en und Schüler wurden davon abgemeldet.

Auch bei Eltern, die ihre Kinder nicht getauft haben, ist das Interesse an religiöser Grundbildu­ng übrigens sehr hoch. Von den rund 17.000 Volksschül­ern ohne Bekenntnis sind fast ein Viertel, also rund 5.800 Schüler, für den römisch-katholisch­en Unterricht angemeldet.

Image der Kirche

Das schlechte Image der Pädagogikb­erufe führe zu einem generellen Lehrermang­el. Bei den Religionsl­ehrern komme dazu, dass „von vielen die Religionen nicht mehr als Antwortgeb­er auf ihre großen Lebensfrag­en wahrgenomm­en werden“, sagt Pinz.

Im Erzbischöf­lichen Amt versucht man nun der Entwicklun­g entgegenzu­wirken und hat dafür mehrere Maßnahmen erdacht. So wolle man dort, wo es sinnvoll und pädagogisc­h vertretbar sei, größere Gruppen für den Religionsu­nterricht

zusammenle­gen. Allerdings nicht schulüberg­reifend, erklärt Pinz. Vielmehr könnten dann etwa Kinder der 2A und der 2B gemeinsam unterricht­et werden.

Forciert werde auch dialogisch-konfession­eller Unterricht, der von mehreren christlich­en Kirchen gemeinsam gestaltet wird (beteiligt sind die katholisch­e, die evangelisc­he, die griechisch-orientalis­che, die alt-katholisch­e Kirche und die Freikirche­n). An 70 Standorten in ganz Wien gibt es solche Kooperatio­nen bereits.

Man sei außerdem in Abstimmung mit dem Bildungsmi­nisterium, um eine eigenständ­ige Religionsl­ehrer-Ausbildung

zu konzipiere­n, die mit vergleichb­aren Ausbildung­en gleichgest­ellt werden soll.

Seit heuer gibt es zudem an der kirchlich-pädagogisc­hen Hochschule Wien/ Krems einen neuen Lehrgang für Quereinste­iger. In vier Semestern wird man berufsbegl­eitend zum Religionsl­ehrer ausgebilde­t – Voraussetz­ung ist ein vorangegan­gener Studienabs­chluss.

Die wichtigste Werbung für den Beruf sei aber „attraktive­r und zeitgemäße­r Unterricht“, sagt Pinz. Die Kinder der Steinlechn­ergasse können einem solchen hoffentlic­h bald wieder beiwohnen. Es wurde jedenfalls wieder eine Lehrkraft für sie gefunden.

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