Kurier

Das gefährlich­e Leben von Frauen mit Pompons

Football. Cheerleade­r aus Österreich traten vor dem NFL-Hit in München auf

- VON PETER GUTMAYER

Welche ist die gefährlich­ste Frauenspor­tart der Welt? Laut dem US-Magazin Forbes ist es Cheerleadi­ng. Noch immer ist die Meinung weitverbre­itet, dass man dazu nur gut aussehen, lächeln und mit den Pompons herumwedel­n muss. Weit gefehlt! Auf Leute, die Cheerleadi­ng gar nicht als Sport sehen – und davon gibt es viele – reagiert Sabrina Czerny mit einem Lächeln: „Spätestens, wenn ich den Leuten ein Video zeige, wissen sie Bescheid.“Salti und Schrauben in schwindele­rregenden Höhen gehören zu ihrem Standard-Repertoire – ohne Sicherheit­snetz.

Sabrina Czerny ist Cheerleade­rin, als solche sogar Weltmeiste­rin mit dem österreich­ischen Nationalte­am. Mit dem Einstieg des Footballte­ams der Vienna Vikings in die European League of Football (ELF) hat sich auch für die Lehrerin etwas geändert. Gemeinsam mit einigen Kolleginne­n hat sie

Das Spiel

Tampa Bay Buccaneers – Seattle Seahawks, Ankick 15.30 Uhr, live auf Puls24, Pro7 und DAZN

Das Stadion Allianz-Arena München, 67.000 Zuschauerp­lätze

Millionen Tickets hätten verkauft werden können

Der Superstar Tampa-Quarterbac­k Tom Brady (45) ist siebenfach­er Superbowl-Champion und gilt als bester Footballer der Geschichte

„Spirit Squad“gegründet, mittlerwei­le gibt es mehr als 50 Mitglieder. Gemeinsam begleitete­n sie das Team durch ganz Europa. Nicht nur für die Vikings sollte sich der Support auszahlen, sie holten schließlic­h den Titel. Auch die Cheerleade­r-Gruppe hat die internatio­nale Bühne genutzt.

Mehr als nur Vorgruppe „Beim ELF-Finale in Klagenfurt wurden wir angesproch­en, ob wir nicht nach München kommen wollen“, erzählt Czerny stolz. Nach München? Dort gastiert die NFL, die größte und beste Footballli­ga der Welt, am Sonntag erstmals in Deutschlan­d. Drei Millionen Leute wollten Tickets für das Spiel der Tampa Bay Buccaneers mit Superstar Tom Brady gegen die Seattle Seahawks in der Allianz-Arena, 67.000 hatten das Glück, eines zu bekommen. „Spirit Squad“war schon am Freitag im Einsatz, bei der PreGame-Show im Audi Dome vor 7.000 Fans. Sozusagen die Vorgruppe

für die NFL-Stars? Diese Formulieru­ng hört Czerny nicht so gerne: „Diesmal waren wir im Mittelpunk­t, das macht uns schon stolz.“

Sie hat mit acht Jahren mit dem Cheerleadi­ng begonnen, ein Flyer in der Schule hat sie zum ersten Training geführt, dann war es „Liebe auf den ersten Blick“. Seit damals investiert sie sehr viel Zeit in ihr Hobby, trainiert wird drei bis vier Mal pro Woche. Mit der Gründung von „Spirit Squad“wollte die Wienerin mit ihren Kolleginne­n auch ein Zeichen setzen. „Wir wollten mehr machen, als nur am Spielfeldr­and tanzen und die Fans anfeuern.“Das ist auch das klassische Bild der Cheerleade­r, das viele aus dem Fernsehen kennen. „Wir bringen sehr viel Akrobatik mit hinein.“Somit bieten sie auch mehr als die profession­ellen Cheerleade­r beispielsw­eise aus der NFL, obwohl es „nur“ihr Hobby ist. Ein gefährlich­es Hobby, das aber vor allem eines macht: „Unheimlich viel Spaß.“

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