Kurier

Hubert von Goisern.

- VON GERHARD MARSCHALL

Der Durchbruch gelang spät, 1992, mit dem Album „Aufgeigen statt niederschi­assen“. Genauer gesagt mit dem Lied, wonach einer „koa Hiatamal net mog“, weil es „koane dickn Wadl“habe. Es machte ihn mit einem Schlag bekannt und darf seither bei keinem seiner Konzerte fehlen. Das Publikum verlangt danach, auch wenn er deutlich Gehaltvoll­eres

im Repertoire hat. Etwa „Heast as net“auf nämlichem Album. Am kommenden Donnerstag wird Hubert von Goisern 70.

Seine Musik ist stark geprägt von seiner Stimme und den Klängen der Ziehharmon­ika. Eine solche hatte ihm seinerzeit der Großvater geschenkt. Weil für ihn Inbegriff des Ewiggestri­gen, konnte er mit dieser anfangs jedoch nicht viel anfangen. Bis er dahinterka­m, wie er der „Quetsch“n“besondere Klänge abringen konnte, die für sein vielfältig­es Schaffen dominant wurden. Allerdings beherrscht er nicht nur dieses eine Instrument, wie er auch nicht auf eine Richtung festzulege­n ist. Er mischt Volksmusik mit Pop, Rock, Blues, Rap, Punk, Elektro, Klassik und mit Musik aus fernen Ländern.

Geboren wurde Hubert Achleitner, so sein bürgerlich­er Name, in Bad Goisern. Zu seiner Heimatgeme­inde, deren Ehrenbürge­r er ist, hat er freilich ein ambivalent­es Verhältnis. Dies auch, weil das Bodenständ­ige so gar nicht seine Sache ist. Sein Leben ist eines der Brüche. Als wolle er nicht in Erfolg und Routine erstarren, wandte er sich immer wieder Neuem zu. Der Wechsel zieht sich durch seine Karriere. So beendete er 1994, auf dem gemeinsame­n Höhepunkt, die Zusammenar­beit mit den „Alpinkatze­n“, machte Filmmusik, schrieb den Roman „flüchtig“, engagierte sich immer wieder politisch – und reiste viel. Sein Privatlebe­n verbirgt der Goiserer vor öffentlich­er Neugierde weitgehend. Er lebt in Salzburg, ist verheirate­t, seine zwei Kinder sind erwachsen.

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