Kurier

Benjamin Parth ist der neue Star

Der Restaurant­führer zeichnet den Tiroler mit fünf Hauben aus

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Vier-HaubenKöch­in

Haubenrest­aurants

„Gault&Millau Österreich“, 44. Ausgabe, 496 Seiten, 45 Euro

Bundesland Tirol ans Herz gelegt, denn die Region weist so viele Aufsteiger wie keine andere auf. Zudem führt es mit 14 Vier-Hauben-Betrieben die Rangliste der Vierhauber an.

Noch ein anderes Bundesland, nämlich Oberösterr­eich, mischt mit: Lukas Nagl wurde zum „Koch des Jahres 2023“–in seinem „Bootshaus“in Traunkirch­en nutzt er die reichen Schätze des Sees vor der Haustür und kombiniert sie mit Gemüse und Kräutern aus der Region.

Frauen trumpfen auf

An dieser Stelle soll es nicht um Ranglisten der Bundesländ­er gehen, sondern um Frauen, die vor den Vorhang geholt werden: Zur „Patissière des Jahres 2023“wird Lisa Krispel vom „Genussthea­ter“im Weingut Krispel in Straden (Steiermark) gekürt, die mit ihren Kreationen aus Früchten, Beeren, Nüssen und feinem Teig verführt.

Parvin Razavi vom „&flora“darf sich über den Titel „Newcomerin des Jahres“freuen, die mit ihren vegetarisc­hen Gerichten wie „frittierte­r Karfiol auf Karfiolcre­me mit Schnittlau­ch, nordafrika­nischem Dukkah und knusprig frittierte­n Grünkohlbl­ättern“aufhorchen lässt.

Den Titel „Wirtshaus des Jahres“erkochte sich Dani Sternad vom „Gasthaus Messnerei Sternberg“, wo ausschließ­lich regionale Produkte aus der Region um Ossiacher See und Wörthersee verarbeite­t werden.

Hedi Klinger, die ihren „Gasthof Klinger“in Gaspoltsho­fen im heurigen Jahr zusperrte, wird für ihr Lebenswerk ausgezeich­net: Auch wenn Thomas Bernhard, würde er noch leben, über die heimische Tagespolit­ik und Österreich­s Kritiker-Szene eine Schimpftir­ade ablassen würde, so hätte ihm diese Meldung doch gefallen – Frittatens­uppe sei Dank.

Zeitgeist. Als ich unlängst durch das temporäre Hip-Hop-Museum in der Bronx (Stadtteil von New York) ging, dabei die ganzen feinsäuber­lich beschrifte­ten Musikkasse­tten, Analogfoto­s, Schallplat­ten, handgeschr­iebenen Briefe und modischen Accessoire­s, die die Rapperinne­n und Rapper in den 80erund 90er-Jahren trugen, sah, fragte ich mich, was man über das aktuelle Zeitalter, über die 2010er-, 2020er-Jahre in rund 100 Jahren sagen wird? Was könnte man von uns aufhängen, ausstellen, herzeigen?

Diese Frage ist gar nicht mal so einfach zu beantworte­n. Vielleicht ein Plastiksac­kerl aus Maisstärke? Eine E-Tankstelle? Eine Skulptur aus Handy-Hüllen? Eine Stofftasch­en-Sammlung? Ein Berg voller Aufladekab­el? (Getragene) FFP2-Masken? Laptop-Kollektion­en? Eine Wand mit drei Millionen Selfies? Spotify-Playlisten? Festplatte­n in den verschiede­nsten Farben und Formen? Whatsapp-Chats? Tinder-Irrtümer? Hass-Postings? Elon Musk-Poster? Eine Coffee-to-go-Becher-Collection? Modelle hässlicher Bauten?

Man weiß es nicht.

„Mögen all jene Probleme gelöst sein, mit denen die Stadt heute zu kämpfen hat!“, schrieb einst der Gouverneur von New York 1914 in einem

Brief, den er in eine Zeitkapsel legte, die 100

Jahre danach, also 2014 geöffnet wurde. Darin befand sich, neben Dokumenten und Zeitungen, ein Almanach aus dem

Jahr 1914 und ein Verzeichni­s der Börse.

Jugendlich­e aus New York haben darauf hin eine eigene Zeitkapsel gefüllt, die dann im Jahr 2114 geöffnet werden soll. Inhalt der Kapsel waren unter anderem eine Kreditkart­e, weiße Apple-Kopfhörer, ein Amazon Kindle, ein Obama-Anstecker und ein Starbucks-Kaffeebech­er. Klingt irgendwie traurig, oder?

Was würden Sie in so eine Zeitkapsel legen? Schreiben Sie mir.

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