Museen hüllen sich nach Schütt-Aktion in Schweigen
Erste Konsequenzen der Klimaproteste: Keine Taschen mehr. In die Karten lässt sich keine Institution blicken
Klima versus Klimt?
Paris, Madrid, Berlin und seit Dienstag dieser Woche auch Wien. Dieselbe Gruppierung, die sich vergangene Woche im Naturhistorischen Museum vor dem Dinosaurier festklebte, erkor am Leopolditag das Klimt-Gemälde „Tod und Leben“im Leopoldmuseum zum Ziel aus. Mit freiem Eintritt in Kooperation mit der OMV lockte an diesem Tag das Leopold Museum seine Besucher. Man wurde wenig später ebenfalls Zielscheibe von Klimaprotesten – ein Klimt wurde mit schwarzer Flüssigkeit übergossen – eine Glasscheibe schützte das Werk.
Wenig Information
Doch mit welchen Sicherheitsvorkehrungen werden sich die heimischen Museen gegen Protestaktionen wie jene der „letzten Generation“wappnen? Neben einem hohen Maß an Beunruhigung herrscht vornehmlich Schweigen in der Szene. Ein KURIER-Rundruf bei Institutionen
wie Horten Collection, mumok, Belvedere, Leopold Museum und Albertina ergab: Man will wenig bis gar nichts sagen.
Das mumok ließ sich nur entlocken, dass das Sicherheitspersonal
genauer geschult werde. Im Leopold Museum hat man die Mitnahme von Taschen gänzlich gestrichen. Zusätzliche Garderoben seien aufgemacht worden.
Keine Vorschriften
Nach Aussage der Pressesprecherin von Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (Grüne) gibt es keine allgemeinen Vorschriften für Museen, da jedes Haus am besten wisse, welche Maßnahmen individuell zu treffen seien.
In der
Direktor
Schröder
Albertina nahm Klaus Albrecht schon vor rund zwei Wochen in einem Video vorab Stellung. Er bezeichnete darin Museen als „falschen Ort für Proteste dieser Art“. Museen stünden für Konservierung und Erhalt, für Nachhaltigkeit, dafür, Kunst und Kultur für nachfolgende Generationen zugänglich zu machen. Zudem würden bereit Bemühungen, Energie zu sparen, umgesetzt.
Die Proteste der Klimaaktivisten sind ein zweischneidiges Schwert: Proteste an großen Kunstwerken führen zwar dazu, dass jeder hinsieht, aber führt die Verärgerung der Bevölkerung zum erwünschte Ziel?