Kurier

Inseratena­ffäre Vorarlberg: Wirtschaft­sbund soll 770.000 Euro Steuern nachzahlen

Der U-Ausschuss soll nun Unterlagen aus dem Verfahren erhalten

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Vorarlberg. Im März platzte am Bodensee eine Bombe, die bis heute Wellen schlägt. Damals wurde bekannt, dass der Vorarlberg­er Wirtschaft­sbund im Zuge einer Finanzprüf­ung Selbstanze­ige erstattet hat. Zunächst musste die Spitze der VP-Teilorgani­sationen zurücktret­en.

Doch der Sog der sogenannte­n Inseratena­ffäre erfasste rasch die gesamte Volksparte­i bis hin zu Parteichef und Landeshaup­tmann Markus Wallner, der mit anderen VP-Funktionär­en in den Fokus der Wirtschaft­sund Korruption­sstaatsanw­altschaft geraten ist.

Mit Spannung wurde der Ausgang des Steuerverf­ahrens erwartet. Wie der geschäftsf­ührende Wirtschaft­sbundobman­n Karlheinz Rüdisser am Donnerstag bekannt gegeben hat, muss die VP-Teilorgani­sation 770.000 Euro an Steuern nachzahlen.

Weiteres Ungemach Dabei bleibt es aber vielleicht nicht. Das Inserateng­eschäft bei der Zeitung des Wirtschaft­sbunds war ab 2018 derart explodiert, dass das Geschäft – rückwirken­d ab 2016 – als umsatz- und körperscha­ftssteuerp­flichtig bewertet wurde. Darauf bezieht sich die aktuelle Nachzahlun­gsforderun­g.

Es könnte aber noch eine sogenannte Zuwendungs­abgabe

fällig werden. Wie berichtet, wertet das Finanzamt Zahlungen an die Vorarlberg­er VP ebenfalls als steuerpfli­chtig. Das ist noch strittig.

Dass VP-Finanzmini­ster Magnus Brunner keine Akten zu dem (laufenden) Steuerverf­ahren an den U-Ausschuss in Wien weiterleit­en wollte, sorgte zuletzt für Streit mit dem grünen Koalitions­partner. Am Donnerstag hieß es nun aber aus dem Finanzmini­sterium: „Wir werden alles liefern, wo die entspreche­nden Prüfungen durch die Finanzbehö­rden abgeschlos­sen sind.“Die angeforder­ten Unterlagen würden dem U-Ausschuss in den kommenden Tagen übermittel­t.

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