Die Weltmeisterin und der Schleifer
Ski alpin. Katharina Liensberger wird neuerdings vom berüchtigten Star-Trainer Livio Magoni betreut. In Levi startet die Vorarlbergerin am Wochenende in den Winter
Hat sie jetzt plötzlich einen ganz anderen Fahrstil? Ist sie über den Sommer womöglich ein Muskelpaket geworden? Fährt sie in diesem Winter alles in Grund und Boden?
Katharina Liensberger kann nichts dafür, dass an diesem Wochenende bei den ersten Saisonrennen der Frauen in Levi (FIN) die Blicke auf sie gerichtet sind. Es ist der neue Mann an ihrer Seite. Seit einigen Monaten kümmert sich Livio Magoni um die Vorarlbergerin, und natürlich ist die Neugier groß, welche Spuren die Zusammenarbeit mit dem italienischen Starcoach bereits hinterlassen hat.
Neue Reize
Glaubt man Katharina Liensberger, dann ist es mit dem Trainer-Effekt im Skisport nicht weit her. „Es ist immer noch das Gleiche: Schnee, Stangen, Tore. Man muss beim Skifahren nichts Neues erfinden“, erklärt die 25-Jährige. Für neue Reize ist die Doppelweltmeisterin aber sehr wohl zu haben. „Es geht in erster Linie um meine Weiterentwicklung.“
Es sorgte in der Ski-Szene jedenfalls für viel Aufsehen, als der ÖSV Livio Magoni engagierte. Der 59-jährige Italiener ist so etwas wie der Felix Magath unter den Skitrainern. Ein Schleifer, der Tina Maze (SLO) und Petra Vlhova (SVK) zu Gesamtweltcupsiegerinnen trimmte, der berüchtigt ist für seine kompromisslose Art. Warum ausgerechnet Magoni für Liensberger der Richtige sein soll? „Weil sie eine ist, die selbst extrem viel fordert und auch gefordert werden möchte“, sagt ÖSV-Alpinchef Herbert Mandl. Die 25-Jährige ist angetan von der Zusammenarbeit mit dem neuen Coach. „Wir haben uns aufeinander eingelassen“, erklärt Katharina Liensberger vor dem Saisonauftakt in Levi.
Die Kooperation ist langfristig angedacht, und am Ende der Entwicklung soll aus der Technik-Spezialistin eine Allrounderin geworden sein, die im Idealfall wie die früheren Magoni-Schützlinge Maze