Nö. Militärchef wird sexueller Übergriff vorgeworfen
Martin Jawurek soll sich an Zivilbediensteter vergangen haben, er streitet alles ab
St. Pölten. Mit schweren Vorwürfen sieht sich Martin Jawurek, Kommandant des Militärkommandos Niederösterreich, konfrontiert. Der 56-Jährige, der seit Jahrzehnten im Bundesheer aktiv ist, soll sich an einer Zivilbediensteten vergangen haben. Im KURIER-Gespräch bestreitet der Brigadier die Vorwürfe.
Zugetragen haben soll sich der sexuelle Übergriff am 8. November, laut Armeesprecher Michael Bauer nach der Dienstzeit. Tatort soll die Hesserkaserne in St. Pölten gewesen sein.
Was genau passiert ist, muss nun Polizei und die zuständige Staatsanwaltschaft klären. Die betroffene Mitarbeiterin habe seines Wissens
keine physischen Verletzungen erlitten, sagte Bauer.
Untersuchung
Die Disziplinarabteilung im Verteidigungsministerium untersuche den Vorfall. Eine heeresinterne Kommission müsse nicht eingerichtet werden. „Das Verteidigungsministerium verurteilt diesen Vorfall zutiefst“, hieß es.
Jawurek selbst streitet die Vorwürfe vehement ab. „Ich habe mir nichts vorzuwerfen“, sagt der Offizier, der seit 1984 beim Heer ist und dort eine steile Karriere hingelegt hat. „Ich habe volles Vertrauen in die Gerichtsbarkeit und bin mir sicher, dass sich alles aufklären wird.“
Ob es ein Naheverhältnis zu dem mutmaßlichen Opfer gab, will der Brigadier nicht sagen. „Da es sich um ein laufendes Verfahren handelt, möchte ich dazu keine Stellung nehmen.“
Der nö. Militärkommandant wurde laut Verteidigungsministerium vom Dienst abgezogen.
Im Oktober 2016 war Jawurek zum Militärkommandanten von Niederösterreich ernannt worden. Zuvor hatte er die Generalstabsausbildung an der Landesverteidigungsakademie in Wien absolviert, um anschließend bei der UN-Mission auf Zypern als österreichischer Kontigentskommandant eingesetzt zu werden.